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«Was da entstanden ist, ist keine politische offene Landschaft mehr, sondern eine abgeschlossene Biotopkette. Eine Kaste mit Selbstversorgungslogik. Eine politische Inzuchtblase, in der man sich gegenseitig absichert – und wo kaum jemand je den Kontakt zur Realität herstellen muss, weil alles intern zirkuliert. Wer einmal drin ist, bleibt drin. Mit einem Platz am Futtertrog bis als Lebensende. Wie in einem geschlossenen Ökosystem.»

«Die Parteien haben sich den Staat zur Beute gemacht – und die angeblich „zivilgesellschaftlichen“ Organisationen gleich mit. Wer zahlt, entscheidet – und wenn der Staat zahlt, entscheiden eben nicht Bürger, sondern Partei-Funktionäre. Das ist nicht nur ein demokratisches Problem. Es ist eine systemische Verzerrung, die Macht verlagert: weg vom Souverän, hin zur Blase.»

«Denn genau dieses System sorgt dafür, dass sich Politiker mit unvollständiger Ausbildung und ohne Plan B an Strukturen klammern müssen, die ihnen Versorgung bieten. Man nennt das Drehtür-Effekt. Doch was hier rotiert, ist kein Jobwechsel – sondern ein geschlossener Kreislauf.»

«Und dieser Kreislauf hat einen Preis:

Für die Gesellschaft, die das alles finanziert. Für die Demokratie, deren Glaubwürdigkeit massiv geschwunden ist. Und für die Bürger, die sich jeden Monat fragen, warum sie immer weniger Netto haben – während neue NGOs, Gremien, Beiräte und Koordinierungsstellen wie Pilze aus dem Etatboden schießen.»

«Er steht am Ende einer Entwicklung, die Demokratie simuliert – und Verwaltungsmacht meint. Die Unabhängigkeit behauptet – und doch von Subventionen lebt. Die Bürgernähe predigt – und jeden echten Bürger auf Distanz hält. Ein System, das vorgibt, eine offene Tür zu haben – und längst von innen abgeschlossen hat.»

https://reitschuster.de/post/kuehnert-bei-finanzwende-vom-abbruchstudent-zur-buergerbewegung/