«Veggie-Fleisch darf künftig nicht mehr Veggie-Fleisch heißen. Sollte die Gesetzesinitiative die Verhandlungen mit den 27 Mitgliedstaaten überstehen, müssen sich die Anbieter alternative Namen für ihre Fleischersatzprodukte ausdenken. Dann packen wir vielleicht bald statt unserer geliebten veganen Schnittlauch-Schinkenspicker kreisförmige Sonnenblumenprotein-Lappen aufs Frühstücksbrot und snacken statt Veggiefrikadellen Soja-Bratklumpen.»
«Es ist ganz simpel: Unternehmen, die nur waschechte Fleischprodukte verkaufen, und Landwirte, die sie produzieren, haben in den vergangenen Jahren Marktanteile an die Veggie-Ersatzproduktbranche verloren. Deshalb lobbyieren Interessenvertreter wie etwa der Deutsche Fleischerverband oder der Deutsche Bauernverband seit Jahren für Gesetze, die die Produkte der pflanzlichen Konkurrenz ab- und so die eigenen Produkte aufwerten würden.»
«Die Fleischindustrie selbst begründet ihren Einsatz für eine Umbenennungspflicht mit dem Schutz vor Verbrauchertäuschung. Offensichtlich ist ihnen das mit der Verbrauchertäuschung sonst auch völlig wurscht. Andernfalls würden sie ihre Produkte etwa „In Schweinedarm eingewickelte Tierreste“ nennen und auf Verpackungen nicht glückliche Tiere auf grünen Weiden, sondern zwischen Metallstangen eingepferchte Schweine abbilden.»
https://taz.de/Veggiefleisch-muss-umbenannt-werden/!6115479/