«Donald Trump setzt in der Außenpolitik auf Furcht und Schrecken, ohne Hemmungen will der US-Präsident seine Ziele durchsetzen. Historiker Bernd Greiner analysiert die Lage.»
«Tatsächlich denkt und handelt Trump aber wie ein Mafioso. In der Außenpolitik – und nicht nur dort – hat er Unberechenbarkeit und Verrohung zum Geschäftsmodell erkoren. Trump will andere an die Wand drücken und erpressen. Er ist ein “Bully”, ein Rowdy, ein Rüpel.»
«Er hält sich an keine Spielregeln, selbst an die nicht, die er selbst definiert hat. Was Trump am Montag verkündet hat, kann ja am Dienstag bereits Makulatur sein. Er führt ein Dauerdrama auf, Sadismus inbegriffen.»
«Wer glaubt, dass sich jemand wie Trump besänftigen und einbinden ließe, macht sich zum Narren.»
«Dass absteigende Weltmächte versuchen, aufsteigenden Konkurrenten in die Parade zu fahren, ist historisch nichts Neues. Und dass sie bei der Wahl konfrontativer Mittel zum Scheitern verurteilt sind, ist ebenfalls ein Muster.»
«All diese Eskalationen und verheerenden Zuspitzungen gehen stets von einem Nullsummenspiel aus, damit pflastert man den Weg ins Desaster. Wenn Trump und seine Administration an ihrem Kurs festhalten, riskieren sie eine Eskalation mit unüberschaubaren Folgen – wie andere Imperien in der Vergangenheit, die sich mit ihrem Machtverlust nicht abfinden wollten.»
«Trump und Vernunft passen nicht zusammen. Davon abgesehen sollten wir uns von der Vorstellung verabschieden, dass wir es bei den Vereinigten Staaten mit einem gutmütigen Imperium zu tun hätten, das unter Trump lediglich auf Abwege geraten wäre.»
«Die USA reklamieren für sich das Recht zur Expansion. Dieser Anspruch basiert auf der religiös aufgeladenen Vorstellung, von himmlischen Kräften zur Führungsmacht auf diesem Planeten bestimmt zu sein. Wir müssen “America First” ganz wörtlich verstehen. Bezogen auf die Welt seit 1945 bedeutet das, wie selbstverständlich die Rolle als globale Hegemonialmacht in Anspruch zu nehmen. Für alle anderen – Freund und Feind – sind Plätze in den hinteren Reihen reserviert.»
«Die Überzeugung, dass die USA eine auserwählte, allen anderen überlegene Nation sind und bleiben müssen, durchzieht alles – egal, ob Republikaner oder Demokraten den Präsidenten stellen. Unter Trump verdichtet sich diese Tradition zu einem ebenso anmaßenden wie ignoranten Hyper-Nationalismus. Das macht die Sache so gefährlich.»
«Aber ein derartiges Auftreten entspricht seinem mafiösen Naturell.»
«Seit Gründung der Vereinigten Staaten vor fast 250 Jahren hat kein Präsident sein Amt derart zur persönlichen Bereicherung missbraucht. Was Trump tut, ist völlig schamlos und hemmungslos.»
«Aber für den Umgang mit einem Staat wie China fehlen Trump alle Voraussetzungen. Er ist für sein Amt in jeder Hinsicht ungeeignet, er hat keine Geduld, ist leicht erregbar, ausgesprochen rachsüchtig und unwillig, sich mit komplexen Zusammenhängen auseinanderzusetzen.»
«Umso wichtiger ist es, nicht weiter wie das Kaninchen auf die Schlange im Weißen Haus zu starren und die intellektuelle Energie auf das Interpretieren von Trump zu verschwenden.»
Anmerkung: Exzellente Einordnung der USA und von Trump durch Prof. Greiner, die vollkommen meiner Sicht der Dinge entspricht. Die USA haben in den letzten Jahrzehnten seit 1945 die Welt mit Unglück und Kriegen überzogen. Die USA sind auch die eigentliche Ursache des Ukraine-Krieges – wenngleich ich die Schuld Russlands nicht mindern möchte – und die Ursache, warum der Terrorstaat Israel den Nahen Osten ins Verderben stürzen und den Völkermord an den Palästinensern begehen kann.