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Langes Sitzen – zum Beispiel 2 Stunden ohne aufzustehen – kann die Funktion der Blutgefässe verschlechtern. Das ist ungünstig für die Herz- und Kreislaufgesundheit.
Die Studie untersuchte, ob bestimmte Pflanzenstoffe aus Kakao, sogenannte Flavanole, diesen Effekt verhindern können.

Studiendesign

  • 40 junge, gesunde Männer nahmen teil – einige sehr fit, andere weniger fit.
  • Vor dem 2-stündigen Sitzen trank jeder entweder:
    • ein flavanolreiches Getränk (ähnlich wie hochwertiger Kakao), oder
    • ein Placebo-Getränk mit kaum Flavanolen.
  • Vor und nach dem Sitzen wurde gemessen, wie gut sich die Blutgefässe erweitern können – ein wichtiger Gesundheitsindikator.

Ergebnisse

  • Ohne Flavanole verschlechterte sich die Funktion der Blutgefässe bereits nach 2 Stunden Sitzen.
  • Mit Flavanolen blieb die Blutgefässfunktion normal – trotz des langen Sitzens.
  • Das galt sowohl bei sehr fitten als auch bei weniger fitten Teilnehmern.
  • Allerdings: Flavanole konnten nicht alle Effekte des langen Sitzens verhindern – z. B. wurde der Blutfluss trotzdem schlechter.

Hinweise

  • Langes Sitzen schadet den Blutgefässen, auch wenn man sportlich ist.
  • Ein Getränk mit kakaotypischen Flavanolen (z. B. aus dunklem Kakao oder flavanolreichen Kakaoprodukten) kann einen Teil dieser negativen Effekte abmildern.
  • Es ersetzt aber keinesfalls Bewegung – regelmässiges Aufstehen und Aktivität bleiben wichtig.

Referenz: Daniele A, Lucas SJE, Rendeiro C. Dietary flavanols preserve upper- and lower-limb endothelial function during sitting in high- and low-fit young healthy males. J Physiol. 2025 Oct 29. doi: 10.1113/JP289038. Epub ahead of print. PMID: 41158002.

Tipps: Die besten Flavanol-Quellen

  1. Kakao & dunkle Schokolade (höchster Gehalt)
  • Rohkakao (ungesüsst, „raw cacao“): sehr hoher Flavanolgehalt
  • Kakaopulver (nicht alkalisiert!)
  • Hochprozentige dunkle Schokolade (≥ 70 % Kakao)
  • Kakaonibs

Wichtig:
„Stark entölter“ oder „alkalisiertes“ Kakaopulver (Dutch Process) enthält deutlich weniger Flavanole.
Auf der Packung steht dann oft „stark entölt“ oder „stark entbittert“.

  1. Beeren

Beeren sind generell reich an sekundären Pflanzenstoffen, darunter auch Flavanole.

Besonders gut:

  • Heidelbeeren
  • Brombeeren
  • Himbeeren
  • Erdbeeren
  • Aroniabeeren
  1. Äpfel

Vor allem:

  • Schale essen! → dort sitzen die meisten Flavanole
  • Alte Sorten sind tendenziell reicher an Polyphenolen

Weitere gute Quellen

  1. Trauben (besonders rote)
  • Rote Trauben, Traubenschalen
  • Auch im Rotwein enthalten – aber der Alkohol hebt die Gesundheitsvorteile wieder auf → Trauben sind besser.
  1. Tee
  • Grüner Tee
  • Weisser Tee
  • Oolong Tee
  • Schwarzer Tee enthält ebenfalls Flavanole, aber weniger als grüner/weisser Tee.
  1. Hülsenfrüchte & Nüsse
  • Linsen
  • Edamame
  • Pistazien
  • Walnüsse
  1. Einige Obst- und Gemüsesorten
  • Kirschen
  • Pflaumen
  • Birnen
  • Zwiebeln
  • Spinat

Wie bekommt man im Alltag genug Flavanole?

Einfach umzusetzen:

  • 1–2 TL Rohkakao ins Müsli oder in Milch/Pflanzenmilch
  • Eine Portion Beeren am Tag
  • Ein Apfel (mit Schale!)
  • 1–2 Tassen grüner oder weisser Tee
  • Ab und zu eine kleine Portion dunkle Schokolade (70–90 %)

Hinweis

Flavanole sind sehr hitzeempfindlich.
Schonende Zubereitung (z. B. nicht kochen, eher warm einrühren) erhält mehr Wirkstoffe.

Fazit

So wie von mir schon immer propagiert – weil nachgewiesen – eine abwechslungsreiche vollwertige pflanzliche Ernährung nach den 7 Regeln und ausreichend Bewegung schaffen die besten Voraussetzungen für ein gesundes Leben.