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Untersucht wurde, wie sich unterschiedliche pflanzenbetonte Ernährungsweisen (einheitlich, „gesund“, „ungesund“) auf das Sterberisiko (alle Ursachen) bei Menschen mit Typ-2-Diabetes auswirken und ob bestimmte Untergruppen mit Diabetes stärker oder schwächer profitieren.

  • Datenbasis: UK Biobank
  • Teilnehmende: 4’829 Personen mit diagnostiziertem Typ-2-Diabetes und mindestens zwei 24-h-Ernährungs-Erhebungen.
  • Beobachtungsdauer: im Durchschnitt ca. 11,3 Jahre
  • Ernährungsindizes:
    1. PDI = Plant-Based Diet Index (gesamt) – je höher der Pflanzenanteil, desto besser bewertet
    2. Healthy PDI – betont „gesunde“ pflanzliche Lebensmittel, also Gemüse, Obst, Vollkornprodukten, Hülsenfrüchten, Nüssen und Samen
    3. Unhealthy PDI – betont weniger gesunde pflanzliche Komponenten (z. B. Weissmehl und frittierten Snacks, gesüsste Getränke etc.)
  • Statistik: Cox-Modelle, es wurde zwischen den Dritteln mit niedriger (T1) vs. hoher (T3) Einhaltung verglichen. Zudem wurden Diabetes-Untergruppen untersucht nach z. B. Glycämischer Kontrolle (HbA1c), Taillenumfang, Alter bei Erstdiagnose, Dauer der Diabeteserkrankung.

Wichtigste Ergebnisse

  • Insgesamt gab es 679 Todesfälle während der Follow-up-Zeit.
  • Wer im höchsten Drittel beim PDI war (also viele Pflanzen und wenig tierliche Produkte), hatte ein ca. 21 % niedrigeres Risiko für Sterben aus beliebiger Ursache im Vergleich zum niedrigsten Drittel (HR ~ 0,79; 95 % CI 0,63-0,99).
  • Der Healthy PDI verhielt sich in dieselbe Richtung (HR ~ 0,82), der Konfidenzintervall schloss aber 1,00 ein, d. h. statistisch nicht ganz signifikant sicher unter 1.
  • Beim Unhealthy PDI war das Gegenteil der Fall: Wer viele ungesunde pflanzliche Lebensmittel konsumierte, hatte ein erhöhtes Sterberisiko (ca. 24 % höher).

Die Vorteile (bzw. die Risiken bei ungesunder Ernährung) waren stärker ausgeprägt bei Leuten mit:

  • schlechterer Blutzuckerkontrolle (höheres HbA1c)
  • grösserem Taillenumfang (mehr viszerales Fett)
  • früherer Diabetesdiagnose (jünger bei Diagnose)
  • längerer Dauer der Erkrankung

Das heisst: Je stärker und länger belastet die Diabetes-Krankheit bzw. ihre Risikofaktoren sind, desto mehr bietet eine hochwertige pflanzenbasierte Ernährung Vorteile.

Eine pflanzenbetonte Ernährung ist vorteilhaft bei Typ-2-Diabetes, aber nur, wenn sie qualitative hochwertige vollwertige pflanzliche Lebensmittel enthält. Eine Ernährung mit vielen ungesunden pflanzlichen Bestandteilen kann dagegen sogar schädlich sein. Besonders Menschen mit schlechter Blutzuckerkontrolle, langjähriger Diabetes oder grösserem Taillenumfang könnten durch eine solche gesunde Ernährung im Hinblick auf Lebensdauer besonders profitieren.

Referenz: Edyta Schaefer, Janett Barbaresko, Michael Roden, Oliver Kuss, Sabrina Schlesinger; Plant-Based Dietary Patterns Associated With Reduced Risk of All-Cause Mortality in Diabetes Subgroups: A Prospective Cohort Study From the UK Biobank. Diabetes Care 2025; dc250344. https://doi.org/10.2337/dc25-0344