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«Weil Aktivisten in einen Schlachthof einbrachen und die Betäubung von Tieren filmten, wurden sie nun verurteilt. Der Streit zeigt: Es gibt viel zu wenig Öffentlichkeit bei dem Thema»

«Jedes Jahr sterben in Deutschland 745 Millionen Tiere in Schlachthöfen – zwei Millionen pro Tag. Sehen will das aber niemand. Und auch Schlachthöfe wollen nicht, dass Bilder davon an die Öffentlichkeit gelangen.»

«Die Antwort liegt auf der Hand: Weil die Fleischbranche sich um die Akzeptanz der Verbraucherinnen und Verbraucher sorgt. Und die leidet nun mal immer dann, wenn öffentlich wird, wie es den Tieren in der Mast und im Schlachthof wirklich geht. Im konkreten Fall kommt noch hinzu, dass die Betäubung von Schweinen mit Kohlendioxid zwar üblich und legal ist – aber auch umstritten. Und das schon seit Jahren.»

«Die Videos zeigen, wie die Tiere in den verdreckten Metallkäfigen nicht etwa friedlich einschlafen: Sie spüren, dass etwas nicht stimmt, werden unruhig. Die Angst steigert sich zur Panik, die Schweine schreien, schnappen nach Luft, versuchen, der Gondel zu entkommen. Es ist lange bekannt, dass die Betäubung mit Kohlendioxid für die Tiere quälend ist. Das Gas reizt die Schleimhäute, erzeugt ein Erstickungsgefühl. Bis zu eine halbe Minute dauert es, bis die Tiere das Bewusstsein verlieren. Die Fleischbranche ist offenbar der Meinung, das könne man den Schweinen zumuten.»

«Dabei wäre es auch ohne Umbauten möglich, andere, schonendere Gase einzusetzen, zum Beispiel Argon. Doch das Gas ist teurer und die Betäubung dauert einige Sekunden länger. Das zieht in einem industrialisierten Tötungsprozess Mehrkosten nach sich: etwa einen Cent pro Kilogramm Fleisch. Kosten, die offenbar niemand der Tierindustrie und den Konsumentinnen und Konsumenten zuzumuten bereit ist. Nicht nur in Deutschland. Auch auf EU-Ebene weiß man zwar um die Tierschutzprobleme der CO2-Betäubung, hält eine Kostensteigerung durch alternative Gase aber für “wirtschaftlich nicht tragbar”.»

Anmerkung: Jeder, der intellektuell oberhalb der Demenz angesiedelt ist, müsste doch merken, dass das ganze Geschwafel der Tierindustrie und Politik von «Tierwohl» eine Absurdität ersten Ranges darstellt. Da stellt sich mir unwillkürlich die Frage, ob die Menschen so blöd sind, dass sie das Leid der Tiere nicht erkennen, oder ob sie so böse sind, dass ihnen das Leid der Tiere egal ist.

https://www.geo.de/wissen/ernaehrung/meinung–warum-wir-mehr-videos-aus-schlachthoefen-brauchen-35901508.html