«Eine aktuelle, umfassende Untersuchung des investigativen Nachrichtenportals The Lever in Zusammenarbeit mit dem McGraw Center für Wirtschaftsjournalismus deckt gravierende Missstände im Zulassungsverfahren der US-Arzneimittelbehörde FDA auf. Demnach wurden in den vergangenen Jahren hunderte Medikamente zugelassen, obwohl ihre Wirksamkeit nicht nachgewiesen war. Die Ergebnisse werfen nicht nur ein kritisches Licht auf die Zulassungspraxis der FDA – sie erschüttern auch ein vermeintliches Fundament der Arzneimittelentwicklung: die Tierversuche.»
«Die Untersuchung bezieht sich auf 429 Medikamente, die zwischen 2013 und 2022 von der FDA zugelassen wurden. Die Analyse zeigt, dass 73 Prozent dieser Medikamente nicht die vier grundlegenden wissenschaftlichen Mindeststandards der FDA erfüllten, wie etwa Wirksamkeitsnachweise aus placebokontrollierten, verblindeten Studien mit klinisch relevanten Endpunkten. 39 Medikamente (9 %) erfüllten keines dieser Kriterien. Besonders problematisch ist dies im Bereich der Krebstherapie, wo fast ein Viertel der neuen Medikamente ohne jede wissenschaftlich belastbare Grundlage zugelassen wurde.»
«Es ist bekannt, dass über 90 Prozent aller Wirkstoffe, die in Tierversuchen als vermeintlich sicher und wirksam bewertet wurden, nie eine Zulassung erhalten. Häufig, weil sie in klinischen Studien am Menschen nicht wirken oder schwere Nebenwirkungen verursachen. Die nun veröffentlichte Untersuchung belegt zusätzlich, dass selbst viele der wenigen Medikamente, die es zur Zulassung schaffen, nicht wirken und zum Teil sogar erheblichen Schaden anrichten.»