«Mehr als zehn Prozent des täglichen Kalorienbedarfs sollten Süßigkeiten bei Kindern nicht ausmachen, das empfiehlt die Weltgesundheitsorganisation (WHO) und die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE). Bei Erwachsenen sind es maximal 25 bis 50 Gramm Zucker. Das sind etwa drei bis sechs Teelöffel. Maximal – am besten jedoch so wenig wie möglich. Tatsächlich verzehren die Deutschen im Schnitt pro Kopf 95 Gramm Zucker am Tag. Kein Wunder, schließlich findet sich solcher Zucker, dazu zählen auch Honig, Sirup, Fruchtsaft und Agavendicksaft, in so gut wie allen Lebensmitteln – auch in Wurst und Brot.»
«Diese Effekte hat Zuckerverzicht kurz- und langfristig:
- Wir schmecken anders: Bereits nach ein paar Tagen passt sich das Gehirn dem veränderten Zuckerkonsum an.
- Bye, Mundgeruch: Mundbakterien lieben Zucker, für viele ist er Nahrungsgrundlage.
- Der Blutdruck sinkt: Bereits in den ersten beiden Wochen kommt es zu einem Absinken des Blutdrucks.
- Die Kilos purzeln: Zuckerverzicht kann zu Gewichtsabnahme führen und das schon nach etwa einer Woche.
- Die Entzündungswerte sinken: Damit kann ein Zuckerverzicht auch dazu beitragen, dass Entzündungen im Körper abklingen.
- Der Körper rehabilitiert sich: Schon nach zehn bis 14 Tagen zeigt sich, dass der Körper sich erholt.»
«Ein kurzfristiger radikaler Verzicht auf Zucker nutzt der Gesundheit langfristig nichts. Ein Sieben-Tage-Verzicht ist zwar ein netter Versuch, wer danach aber wieder so viel Zucker isst wie zuvor, hat nichts gewonnen. Besser ist es, die Ernährung so umzustellen, dass der Zuckerkonsum dauerhaft geringer ist. Wie so oft gilt: Die Menge macht das Gift.»
Anmerkung: Bei vielen Substanzen gilt selbstverständlich der Satz «Die Menge macht das Gift», bei vielen anderen Stoffen aber nicht. Beim Zucker gilt das aus meiner Sicht ganz sicher nicht. Selbstverständlich ist weniger Gift besser als mehr Gift. Aber warum sollte man überhaupt gesundheitsschädliche Substanzen aufnehmen, wenn es sich vermeiden lässt? Dies gilt insbesondere für Kinder, deren Toleranz für gesundheitsschädliche Substanzen in der Regel deutlich geringer ist. Selbst bei erwachsenen Personen ist die Toleranz für schädliche Stoffe unterschiedlich. Somit weiss man im Einzelfall nie, welche Menge ein Individuum gerade noch (scheinbar) unbeschadet übersteht. Daher ist es aus meiner Sicht verantwortungslos von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) – beide Organisationen sind ehedem mehr als umstritten – Grenzwerte zu setzen, die dem Normalbürger suggerieren, dass eine gesunde Ernährung mit Zucker möglich sei. Denn bei gesundheitsschädlichen Substanzen kann eine verantwortungsvolle Empfehlung nur lauten: Völliger Verzicht, insbesondere bei Kindern! Aber das tut man nicht, weil man die scharfen Reaktionen aus der Industrie fürchtet. Vor etlichen Jahren wollte man in den USA die Empfehlung herausgeben, den Zuckerkonsum auf 10 % zu begrenzen. Ein Sturmlauf der Industrie auf die korrupten Politiker, die um ihre finanziellen Unterstützungen durch die Industrie fürchteten, konnte dies verhindern. Natürlich hatte die Industrie auch korrupte Wissenschaftler engagiert und finanziell alimentiert, die eine Limitierung des Zuckerkonsums auf 10 % ablehnten. Heute sind die USA das Land mit der höchsten Anzahl Fettleibiger und chronisch Kranker bei gleichzeitigten den höchsten Krankheitskosten pro Kopf weltweit. Noch Fragen?