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«Neben der Weidetierproblematik ist die häufigste Frage im Zusammenhang mit Wölfen: Wie gefährlich sind sie für Menschen? Die nahezu einhellige Auffassung aus Forschung und Wissenschaft ist: Die Gefahr für Menschen durch Wölfe ist extrem gering, es gibt in Europa in jüngerer Zeit so gut wie keine Vorfälle. Nun aber ist in den Niederlanden offensichtlich ein sechsjähriger Junge von einem Wolf angegriffen worden. Muss die bisherige Einschätzung jetzt überdacht werden?»

«Am 07.08.2024 gab es eine weitere Konfrontation dieses Wolfs mit einem Hund, der leicht verletzt wurde. Im selben Monat wurde eine Genehmigung zum Fang und zur Besenderung von „Bram“ erteilt, jedoch klagten „De Faunabescherming“ und andere Tierschutzorganisationen erfolgreich dagegen.»

«Es blieb einige Zeit ruhig, bis am 19.05.2025 eine Spaziergängerin in den Oberschenkel gebissen und verletzt wurde, der Wolf GW3237 („Bram“) konnte durch DNA nachgewiesen werden. Am 09.07.2025 wurde eine Abschussgenehmigung erteilt. „De Faunabescherming“ klagte, das Gericht lehnte im Eilverfahren den Antrag auf eine einstweilige aber Verfügung ab. Die Ausnahmegenehmigung zur Tötung des Wolfs ist somit rechtskräftig.»

«Am 30.07.2025 ereignete sich der gefährlichste Vorfall: Ein sechsjähriger Junge wurde an der Schulter gefasst und über eine Distanz von 20 bis 30 Metern geschleppt. Einer der anwesenden Erwachsenen vertrieb das Tier mit einem Stock. Der Junge wurde zwar nicht schwer, aber dennoch erheblich verletzt.»

«Ursache des Verhaltens des Wolfes ist menschliches Versagen»

«Der Wolf „Bram“ stammt aus dem Wald- und Heidegebiet Veluwe, wo es Hinweise gibt, dass Wölfe von Menschen aktiv gefüttert wurden. Somit ist es sehr wahrscheinlich, dass dieser Wolf früh durch Futter an Menschen gewöhnt wurde und deshalb kaum bis kein Ausweichverhalten entwickelt hatte.»

«Der hochgradig gefährliche Angriff auf den Sechsjährigen ist der Gipfel einer mehr als einjährigen Entwicklung, in der die Möglichkeit zu handeln nicht wahrgenommen wurde. Leider haben Tierschützer mit ihrer Klage gegen die Besenderung des Wolfs zur Überwachung seines Verhaltens ein effizientes Vorgehen verhindert. Vorausgesetzt, das Einfangen des Wolfs wäre gelungen, hätte er permanent überwacht und bei Aufenthalt in kritischen Bereichen gezielt vergrämt werden können. Durch unangenehme Erfahrungen hätte dieser Wolf mit hoher Wahrscheinlichkeit sein Verhalten gegenüber Menschen ändern und weiterleben können. Nun aber ist seine Tötung unausweichlich, denn dieser Wolf ist jetzt definitiv gefährlich.»

https://www.wildtierschutz-deutschland.de/single-post/wie-gefaehrlich-sind-woelfe