Angemeldet als:

Dr. med. Henrich
ProVegan Stiftung
www.ProVegan.info

Logo

«Die Satellitendaten des brasilianischen Instituts für Weltraumforschung (INPE) zeigen es deutlich – insgesamt 2.287 Brände wüteten im Mai im brasilianischen Amazonasbecken. Das ist nicht nur ein Anstieg von 96 Prozent gegenüber dem Mai des Vorjahres, sondern generell die zweithöchste Zahl, die für diesen Monat aufgezeichnet wurde. Nur im Jahr 2004 war es noch schlimmer – da wurden 3.131 Brände gezählt.»

«Diese Entwicklung verheißt nichts Gutes. Denn in der Regel gibt es im Mai weniger Brände als auf dem Höhepunkt der Trockenzeit im August und September. Aufgrund der außergewöhnlich hohen Werte zu Beginn des Jahres befürchten Naturschützer:innen, dass das Jahr 2022 besonders zerstörerisch sein wird.»

«Die enorme Zahl an Bränden lässt auch einen anderen Wert rasant nach oben schnellen: So war die Entwaldung im Amazonasgebiet in den ersten fünf Monaten des Jahres so hoch wie seit 2016 nicht mehr. Zwischen Januar und Mai gingen 2.867 Quadratkilometer verloren. Allein im Monat Mai wurden unglaubliche 900 Quadratkilometer abgeholzt – eine Fläche, so groß wie die Insel Rügen.»

«Die Brände im Amazonasgebiet werden fast alle absichtlich gelegt, um Land für Aktivitäten wie Landwirtschaft und Viehzucht zu roden. „Die Verantwortung dafür liegt nicht nur in Brasilien, denn das auf den gerodeten Flächen produzierte Soja geht in den Export. Auch für unsere maßlose Fleischproduktion in Deutschland und Europa werden lebenswichtige Ökosysteme nach und nach vernichtet. Das heizt die Klimakatastrophe und den Artenschwund weiter an“, sagt Roberto Maldonado, Brasilien-Referent vom WWF Deutschland.»

«Die schlechten Nachrichten gehen leider weiter. In der angrenzenden Savannenregion Cerrado gipfelte die Zerstörung laut INPE-Zahlen in 3.578 Bränden – so viele wie noch nie zuvor im Mai seit Beginn der Aufzeichnungen und ein Anstieg von 35 Prozent gegenüber Mai 2021.»

«Nur die Hälfte der ursprünglichen Vegetation des Cerrado ist noch erhalten. Soja macht mehr als 80 Prozent der Anbauflächen aus und ist für die Zerstörung von etwa 100.000 Hektar pro Jahr verantwortlich.»

https://www.wwf.de/themen-projekte/projektregionen/amazonien/trauriger-mai-rekord-18-jahres-hoch