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Ich habe mir erlaubt, einen kleinen Kommentar zu dieser Aussage in diesem Artikel zu schreiben:

Als Ernährungswissenschaftler und Arzt bin ich sehr darüber erstaunt, dass ein Psychologe öffentlich als vermeintlicher „Experte“ doziert, welche Ernährung „Tierquälerei“ sei. Psychologe Wohlfarth behauptet einfach so ins Blaue hinein, dass vegane Ernährung Tierquälerei sei. Mir ist nicht bekannt, dass Ernährungslehre Teil der psychologischen Ausbildung ist. Noch erstaunter bin ich darüber, dass eine solche unqualifizierte Aussage sogar veröffentlicht wird.

Mittlerweile gibt es unzählige vegane Futtermittel am Markt. Alles Tierquäler? Tierärzte mit der Fachrichtung Ernährungsphysiologie empfehlen die vegane Fütterung (siehe unten den Artikel des Tierarztes und Ernährungsexperten Andrew Knight). Alles Tierquäler? Schon 2000 wurde eine Doktorarbeit an der Uni München über vegetarische Hunde- und Katzenfütterung mit einem positiven Ergebnis für die vegane Fütterung verfasst. Alles Tierquäler?

Wäre es nicht für den Psychologen Wohlfarth sinnvoll gewesen, wenigstens in das Tierschutzgesetz zu schauen, wie eine artgerechte Fütterung ausschaut, bevor er sich als vermeintlicher Experte dazu äussert?
Im Gesetz selbst heißt es: „Wer ein Tier hält, betreut, oder zu betreuen hat, muss das Tier seiner Art und seinen Bedürfnissen entsprechend angemessen ernähren, pflegen und verhaltensgerecht unterbringen“

Im Kommentar zum Tierschutzgesetz von Kluge (Hrsg.) ist näher erläutert, was dies konkret bedeutet: „Ernährung bedeutet die Aufnahme der vom Tier für den Aufbau und die Erhaltung seines Organismus sowie für sein Wohlbefinden benötigten Substanzen.“ Und genau diese vom Tier für den Aufbau und die Erhaltung seines Organismus sowie für sein Wohlbefinden benötigten Substanzen werden von einer guten veganen Ernährung bestens bereitgestellt. Es kommt also ernährungsphysiologisch nicht darauf an, WOHER ein Tier die Nährstoffe erhält, sondern DASS es alle Nährstoffe erhält. Das ist bei veganer Fütterung in optimaler Weise der Fall. Alle Untersuchungen und Erfahrungsberichte zeigen, dass vegan ernährte Hunde meistens gesünder sind und durchschnittlich erheblich länger leben. Auch vegan ernährte Katzen erfreuen sich in der Regel bester Gesundheit, wenn keine groben Fehler gemacht werden.

Der in der Regel bessere Gesundheitszustand und das höhere Lebensalter vegan ernährter Hunde ist ganz einfach erklärbar. Der Unterschied liegt nicht im Nährstoffgehalt, denn Hunde und Katzen erhalten sowohl durch richtig zusammengestelltes fleischhaltiges Futter als auch durch richtig zusammengestelltes veganes Futter alle erforderlichen Nährstoffe. Der Unterschied zwischen beiden Fütterungsarten und der gleichzeitige enorme Vorteil der veganen Fütterung liegt vielmehr darin begründet, dass veganes Futter im Vergleich zu fleischhaltigem Futter viel weniger gesundheitsschädliche Giftstoffe enthält.

Nach Untersuchungen des Schweizer Bundesamtes für Gesundheit und anderer Wissenschaftler stammen bereits in humanen Nahrungsmitteln ca. 92 % aller Giftstoffe aus Tierprodukten! In Tiernahrungsmitteln kommen zusätzlich noch die Schlachtabfälle hinzu, die man Menschen nicht mehr zumuten möchte.

Entscheidend sind aber die Forschungsergebnisse von Professor Dr. T. Colin Campbell und anderer Wissenschaftler, die in Untersuchungen an Tieren feststellten, dass gefüttertes Tierprotein der stärkste Förderer von Krebs auch bei Tieren ist. Die von Natur aus in Tierprodukten enthaltenen Hormone sind nach den Ergebnissen vieler wissenschaftlicher Studien ebenfalls starke Förderer des Krebswachstums. Bitte beachten Sie: Selbst Biofleisch und Biomilch enthalten natürlicherweise diese krebsfördernden Substanzen!

Wie lächerlich die Propaganda gegen eine vegane Fütterung ist, zeigt besonders die Tatsache, dass der laut Guinnessbuch der Rekorde älteste Hund der Welt mit 27 Jahren streng vegan gefüttert wurde. Der älteste Hund wurde also nach Vorstellung des Psychologen Wohlfarth angeblich tierquälerisch ernährt. Absurder geht es kaum! Mehr über den ältesten Hund hier:

http://www.care2.com/greenliving/vegetarian-dog-lives-to-189-years.html

Mein eigener Hund wurde übrigens durch vegane Ernährung 19 Jahre alt und starb an Medikamentennebenwirkungen nach einer Augen-Operation.

Eine nicht-vegane Ernährung durchzuführen, bei der das Tier einen schlechteren Gesundheitszustand hat und auch kürzer lebt, und dies auch noch in einer ideologischen Verblendung als „artgerecht“ zu bezeichnen, ist intellektuell bedenklich und ethisch verwerflich. Dies ist Tierquälerei!

Wir haben die Verpflichtung, das uns anvertraute Tier nach besten Wissen und Gewissen zu ernähren, so dass es bei bester Gesundheit ein möglichst langes Leben bei bestem Wohlbefinden führen kann. Es ist in keiner Weise gerechtfertigt, sein Tier durch die Fütterung von Fleisch und anderen Tierprodukten zu schädigen und ihm nicht mit einer veganen Fütterung die gesündeste Ernährung zukommen zu lassen.

Ausser der Verpflichtung unserem eigenen Tier gegenüber besteht aber auch eine Verpflichtung anderen Tieren gegenüber. So sehr wir unser Haustier auch lieben, so berechtigt es uns jedoch nicht, wegen des eigenen Tieres andere Tiere leiden und töten zu lassen. Die willkürliche Bevorzugung des eigenen Tieres, indem wir „Futtertiere“ quälen und töten lassen, um damit das eigene Tier zu füttern, ist eine Form von Rassismus und daher moralisch mehr als anrüchig. Auch dies ist Tierquälerei.

Nicht nur die eigene Ernährung mit Tierprodukten, sondern auch die Fleischfütterung der eigenen Haustiere führt dazu,

  • dass der Konsum und die Verfütterung von Tierprodukten für mindestens 51 % der weltweiten von Menschen ausgelösten Treibhausgasemissionen verantwortlich ist und somit den Klimawandel bzw. die Klimakatastrophe auslöst,
  • dass jeder Tod eines Tieres und die systemimmanente Tierquälerei in der Tierhaltung ein unerträgliches und „extremes“ zum Himmel schreiendes Unrecht darstellt,
  • dass täglich zwischen 6.000 und 43.000 Kinder an Hunger sterben, während ca. 50 % der weltweiten Getreideernte und ca. 90- 98 % der weltweiten Sojaernte an die „Nutztiere“ verfüttert werden, das sind Ernten, die zum grossen Teil sogar aus den „Hungerländern“ stammen. (80 % der hungernden Kinder leben in Ländern, die einen Nahrungsüberschuss produzieren, doch die Kinder bleiben hungrig und verhungern, weil der Getreideüberschuss an Tiere verfüttert bzw. exportiert wird.)

Wenn sich jemand gegen die eigene Gesundheit entscheidet, mag das noch ok sein, auch wenn es über die Krankenkassen alle Versicherten belastet und ein eher unsoziales Verhalten auf Kosten aller darstellt. Wenn jemand aber durch die Haustierfütterung dabei mitmacht, den Hungertod von Kindern und Erwachsenen zu verursachen, „Nutztiere“ zu quälen und zu töten, die Erde für die nächsten Generationen unbewohnbar zu machen, dann ist das ein (moralisches) Verbrechen, das völlig inakzeptabel ist.

Dr. med. Ernst Walter Henrich

Interessante Links:

www.peta.de/web/fleischlose_kost.155.html

www.peta.de/web/studievegetarische.158.html

www.vgt.ch/vn/0901/vegane-hunde.htm

www.vegi-tierfutterversand.vegetarismus.ch/shop/produkte.php

www.veganismus.de/vegan/faq-vegane-hunde.html

http://www.veganbook.info/ausgezeichneter-artikel-des-tierarztes-andrew-knight-wichtig-fuer-jeden-hunde-und-katzenhalter/

http://www.provegan.info/index.php?id=109&L=0

http://www.veganbook.info/kategorie/vegane-haustierernaehrung