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Sehr interessanter Bericht der GUE/NGL, Delegation der Linken Partei des Europäischen Parlaments

Dieser Bericht wurde bereits 2007 erstellt, also noch bevor das WorldWatch Institute 2009 das gesamte Ausmass der Schädigung des Klimas durch die Tierindustrie deutlich machen konnte. Die Lektüre des gesamten Berichts lohnt sich. Hier eine kurze Zusammenfassung des Berichts in Form der wichtigsten Aussagen als Zitate:

Zusammenfassend stellt sich die Tierindustrie als die vergessene Gefahr für Umwelt und Ressourcen heraus.

Im Verkehr geben die Autos Abgase ab, und alle verstehen, wie das zusammenhängt, aber wenn man isst, merkt man die Umweltkonsequenzen nicht auf die gleiche Weise.

Es gibt also allen Grund, den Fokus auf die Tierindustrie als ein globales Umwelt- und Ressourcenproblem zu setzen. Doch was macht die EU in dieser Lage?

Tatsächlich unterstützt die EU die Herstellung von Tierprodukten in der Landwirtschaftsindustrie jährlich mit Milliarden Euro. Wie begründet die EU denn da diese Politik?

Wir haben wiederholt versucht, eine Erklärung von der EU-Landwirtschaftsbeauftragten Mariann Fischer Boel zu bekommen, welche Gedankengänge hinter der umfangreichen Unterstützung für die Tierindustrie stecken. Sie ließ jedoch ausrichten, dass sie keine Zeit für ein Interview habe, und wir durften die Fragen stattdessen ihrem Sprecher Michael Mann stellen. Michael Mann: „Selbstverständlich brauchen wir eine Fleisch- und Milchproduktion, denn Menschen brauchen Fleisch und Milchprodukte.“ „Eine haltlose Behauptung“, sagt Kåre Engström, Diätist mit Anknüpfung an die Abteilung für präventive Gesundheit am Karolinska Institut. „Das ist eine grobe Verdrehung der Wirklichkeit, dass es physiologische oder gesundheitliche Gründe gäbe, die für tierische Produkte sprechen, es ist eher umgekehrt.“

„Es ist bemerkenswert, dass man die Umweltaspekte beim Handeln in den Verwaltungsausschüssen nicht mit abwägt“, sagt Fredrik Hedenus, Doktorand in Energie und Umwelt an der technischen Hochschule Chalmers. „Wenn es beispielsweise um Verkehr geht, werden fast immer die Umweltaspekte berücksichtigt, aber aus irgendwelchen Gründen ist das nicht der Fall, wenn es sich um den Fleischkonsum dreht. Wenn wir die Klimafrage behandeln wollen, ist es an der Zeit, die Fleischproduktion eher als einen Problembereich zu betrachten als jedes andere Gewerbe.“

Mit dem Hintergrund, wie die Tierindustrie den Planeten bedroht und wie die Politik dieser Frage bisher ausgewichen ist, ist es höchste Zeit, mit einer anderen Art von Politik zu arbeiten. Statt die Produktion von und die Nachfrage nach Tierprodukten zu subventionieren, muss es im Verhältnis einträglicher gemacht werden, weiter unten in der Nahrungskette zu konsumieren, und im Verhältnis unrentabler, weiter oben zu konsumieren. Mehr Pflanzen als Nahrung für die Menschen, und weniger Tiere.

„Ich glaube, es wäre effektiv, eine Steuer auf das Futter, das die Tiere fressen, einzuführen“, sagt Annika Carlsson-Kanyama. „Die Getreidepreise werden von der Nachfrage der Viehhalter hoch gehalten und diese Nachfrage wird vermutlich steigen. Sollte das Tierfutter teurer werden, würde es auch mehr kosten, Fleisch zu produzieren, gleichzeitig könnten pflanzliche Nahrungsmittel für den menschlichen Konsum billiger werden. Reiche Menschen, die viel Fleisch konsumieren, wären betroffen, während Arme, die nicht so viel Fleisch essen, begünstigt würden.“

http://www.meatclimate.org/sites/default/files/reports/meatclimate_german.pdf