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Dr. med. Henrich
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Sehr geehrter Herr Dr. Henrich,

meine Schwester, die sich zwar Gedanken über ihre Ernährung macht und tierische Produkte nur in Maßen konsumiert, hat mir heute einen Link zum o.g. Artikel der Süddeutschen Zeitung vom 03.11.2017 geschickt und gemeint, dass man endlich etwas Erfreuliches zum Thema lesen könne, da die Kälber 3 Monate bei ihren Müttern bleiben dürften. Mich würde sehr interessieren, wie Sie diese Entwicklung aus tierethischer Sicht bewerten, denn ich selbst als Veganerin bleibe trotzdem skeptisch, und viele Fragen bleiben ja auch offen. Z.B. was geschieht nach den 3 Monaten mit dem Kalb und werden nicht trotzdem auch Kälber und Kühe früher oder später geschlachtet? Auch wenn es den Tieren in dieser Haltungsform vorübergehend wesentlich besser gehen mag, ist doch Sicher ist zu befürchten, dass ein unerwünschter Effekt beim Verbraucher ausgelöst wird, nämlich der, dass mit besserem Gewissen weiterhin Milchprodukte konsumiert werden.

Über eine Antwort würde ich mich freuen!

Der Link lautet http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/landwirtschaft-kuehe-in-elternzeit-1.3734580

Mit freundlichen Grüßen

Regina S

Meine Antwort:

Hallo Frau S,

wenn man dies als etwas „Erfreuliches“ bezeichnet, dann ist man aber am Tiefpunkt der moralischen Verwahrlosung angelangt.

Was soll daran erfreulich sein, dass man Milchkühe ihr Leben lang ausbeutet, vergewaltigt (zwangsbefruchtet), ihnen die Milch stiehlt und dann, wenn sie davon so ausgezehrt und sich ihre Ausbeutung wirtschaftlich nicht mehr lohnt, in noch jugendlichem Alter im Schlachthaus ermordet?

Bedeutet „in Maßen tierische Produkte konsumieren“ auch nur in Maßen Schuld auf sich zu laden? Nein, ganz im Gegenteil. Diejenigen, die nur in Maßen Produkte aus Verbrechen konsumieren, wissen sehr genau, warum sie dies nur in Maßen tun. Deshalb wiegt ihre Schuld besonders schwer!

Der Artikel in der SZ ist extrem widerwärtig, weil er das Leid der Kühe ausblendet und die gesamten Verbrechen rund um die Milchkühe in einem verlogenen geschönten Licht erscheinen lässt.

Mit den besten Grüssen

Ernst Walter Henrich

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