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Das ist die Aussage von Michael Krawinkel in der Vorankündigung seines Referats „Gesunde Kinderernährung unter vegetarischen Gesichtspunkten“ bei dem Kongress VegMed des Vebu (Vegetarierbund)

Ist diese Aussage wahr oder eine dreiste, gesundheitsgefährdende Unwahrheit? Wird diese Aussage durch weltweit führende Ernährungswissenschaftler und Studien gestützt oder als dreiste Irreführung entlarvt?

Wir kennen dies zur Genüge: Es wird immer wieder angezweifelt oder gar davor gewarnt, Kinder vegan zu ernähren. Die ganzen Ängste und Zweifel der betroffenen Eltern zeigen bereits, welche Verunsicherung die Manipulationen und Falschinformationen der Tierindustrie und der von ihnen bezahlten skrupellosen Helfer angerichtet haben. Denn es ist für mich als Arzt ein unverantwortlicher Skandal, den Kindern nicht in jedem Lebensalter die bestmögliche und damit die vegane Ernährung zukommen zu lassen. Ein Kind sollte zuerst nur mit Muttermilch ernährt und anschliessend sollten nach und nach die veganen Nahrungsmittel eingeführt werden. Denn viele chronische Erkrankungen haben ihren Ursprung in der nicht-veganen Ernährung im Kindesalter! Die vegane Ernährung für Kinder und Kleinkinder wird daher selbstverständlich u. a. auch von der „Amerikanischen Gesellschaft für Ernährung“ (ADA) und dem „Ärztekomitee für verantwortungsvolle Medizin“ (PCRM) empfohlen.

ADA, Amerikanischen Gesellschaft für Ernährung:

„Gut geplante vegane und andere Formen der vegetarischen Ernährung sind für alle Phasen des Lebenszyklus geeignet, einschliesslich Schwangerschaft, Stillzeit, früher und späterer Kindheit und Adoleszenz.“

(Die ADA ist die grösste Gesellschaft für Ernährung der Welt und hat etwa 70.000 Mitglieder.)

Professor Dr. T. Colin Campbell:

„Die enge Verbindung einer tierproteinreichen, fettreichen Ernährung mit Sexualhormonen und einer frühen Menarche, von denen beide das Brustkrebsrisiko erhöhen, ist eine wichtige Beobachtung. Sie verdeutlicht, dass wir unsere Kinder keine Kost, die reich an Nahrungsmitteln tierischen Ursprungs ist, konsumieren lassen sollten.“

(Prof. Dr. T. Colin Campbell ist einer der renommiertesten Ernährungswissenschafter weltweit und der Autor der Studie und des Buches „China Study“.)

Dr. Caldwell B. Esselstyn:

„Auch hier gibt es signifikante Fortschritte. Alles startete mit der Publikation ‚Dr. Attwoods fettarme Rezepte für Kinder: Ein kinderärztliches Programm für präventive Ernährung.‘ Dieses wunderbar allumfassende Buch beschreibt, dass schon im Alter von 12 Jahren 70 % aller amerikanischen Kinder Fettablagerungen in ihren Arterien als Vorläufer einer Herzerkrankung aufweisen. In seinem Buch zerstörte der 1998 verstorbene Dr. Charles Attwood viele der allgemeinen Mythen über die schädlichen Effekte einer pflanzlichen Ernährung für Kinder und Jugendliche. Dazu gehörte die Vorstellung, dass ein rein pflanzlich ernährtes Kind nicht genügend wachse oder nicht genügend Energie habe, dass es nicht genügend Kalzium, Eiweiss und Eisen aufnehme und dass die Überwachung von Übergewicht und Cholesterin warten könne bis die Kinder älter seien. Keine diese Prämissen ist wahr. […] Am bedeutungsvollsten aber war, dass er den couragierten Schritt tat und empfahl, Milchprodukte, Fleisch, Fisch, Geflügel und Öl aus der kindlichen Ernährung heraus zu nehmen […] und heute ist es gar nicht mehr so revolutionär zu behaupten, dass die Versorgung der Kinder mit einer fettarmen, rein pflanzlichen Ernährung sie vor den verheerenden Auswirkungen der Herzerkrankungen und der weitverbreiteten Krebserkrankungen schützen wird.“

(Dr. Esselstyn wurde 1994/1995 in die Gruppe der besten Ärzte der USA aufgenommen. Er führte u. a. den ehemaligen US-Präsidenten Bill Clinton zu einer veganen Ernährung.)

Dr. med. Michael Greger stellt auf seiner Homepage Studien vor, die den Zusammenhang zwischen Intelligenzentwicklung und Ernährung bei Kindern untersuchten.

Ergebnis: Vegan ernährte Kinder haben den höchsten IQ

Kommentar: Aus meiner Sicht als Arzt ist es eine fahrlässige oder vorsätzliche Körperverletzung, einem Kind eine rein pflanzliche vegane Ernährung vorzuenthalten und stattdessen gesundheitsschädliche Tierprodukte zu geben.

http://www.youtube.com/watch?v=kLfmjU_Lt7g

Dr. med. Michael Greger betont, dass der berühmteste und renommierteste Arzt der USA, Dr. Benjamin Spock, eine pflanzliche Ernährung ohne Fleisch und ohne Milch für Kinder nachdrücklich fordert. Der Kinderarzt Dr. Spock hat das Buch „Dr. Spock’s Baby and Child Care“ geschrieben. Es ist bis heute das am besten verkaufte Buch in den USA!

Dr. Greger geht auch der Frage nach, warum Ihnen die meisten Ärzte nicht die gleichen Empfehlungen für eine gesunde Ernährung geben. Die Antworten sind schockierend:

Ernährung wird im Medizinstudium so gut wie nicht gelehrt. Folge: Die meisten Ärzte sind zwar exzellente Spezialisten in der Therapie von Krankheiten, aber totale Ernährungslaien.

In einer Studie wurde das Ernährungswissen von Ärzten und Patienten überprüft. Ergebnis: Die Patienten hatten ein besseres Wissen über Ernährung als die Ärzte!
http://www.youtube.com/watch?v=Z84_LwPzAKw#t=150

Der Konsum von Fisch wirkt sich bei Kindern verheerend auf deren geistige Leistungsfähigkeit aus:

Wissenschaftler der Universität Granada in Spanien untersuchten den Einfluss einer Quecksilberbelastung auf die geistige Leistungsfähigkeit bei Vorschulkindern im Alter von 4 Jahren. Die Quecksilberkonzentrationen waren mit einem hohen Verzehr von Fisch assoziiert, mit dem Wohnort, mit dem Alter der Mutter und passivem Rauchen. Die Quecksilberkonzentrationen in den Haaren korrelierten mit einer Abnahme der kognitiven Leistungsfähigkeit, insbesondere mit dem Gedächtnis und der sprachlichen Ausdrucksfähigkeit.

Referenz: Freire C et al: Hair mercury levels, fish consumption, and cognitive development in preschool children from Granada, Spain; Environ Res. 2009 Nov 10

In einer Studie der Universität Barcelona fand sich ein eindeutiger Zusammenhang zwischen der Quecksilberkonzentration in den Haaren und dem Fischkonsum. Bei den Kindern, die mehr als viermal pro Woche Fisch verzehrten, waren die Quecksilberkonzentrationen in den Haaren fast dreimal höher als bei den Nichtfischessern. Neugeborene von Müttern, die zweimal oder öfter pro Woche Fisch verzehrten, wiesen fast dreifach höhere Quecksilberwerte auf als Neugeborene von Frauen, die kaum Fisch gegessen hatten.

Referenz: Diez S et al: Prenatal and early childhood exposure to mercury and methylmercury in spain, a high-fish-consumer country; Arch Environ Contam Toxicol., 2009 Apr; 56(3): 615-22

92% aller Giftstoffe in Nahrungsmittel stammen aus Tierprodukten Laut einer Untersuchung des Schweizer Bundesamts für Gesundheit (BAG) stammen 92 % aller Giftstoffe in der Nahrung (Dioxine und PCB) aus Tierprodukten. Grösster einzelner Lieferant für Giftstoffe ist die Milch mit 47 %, vor Fisch mit 22% und Fleisch mit 21%!

Referenz: http://www.vegetarismus.ch/heft/2009-4/Dioxine_PCB_Antibiotika_Gentechnik.htm

Zur Beurteilung der Aufnahme von Giften wie Dioxinen, Furanen und dioxin-like PCBs wurden Analysenergebnisse von Lebensmittelproben mit Daten der nationalen Verzehrstudie in Frankreich verglichen. An der Toxinaufnahme hatte der Fischverzehr einen Anteil von 48 %, gefolgt von Milchprodukten mit 34 %.

Referenz: Tard A et al: Dioxins, furans and dioxin-like PCBs: Occurrence in food and dietary intake in France; Food Addit Contam. 2007 Sep; 24(9): 1007-17

Säuglingsnahrung auf Kuhmilchbasis können schlimmste Folgen für das weitere Leben haben, u. a. Adipositas und Diabetes. Das Risiko im späteren Leben übergewichtig zu werden, ist für mit Kuhmilch ernährte Kindern signifikant höher. Die Folgen sind seit Jahren sichtbar: Die Epidemie der Fettleibigkeit nimmt immer mehr zu. Der sehr viel höhere Gehalt an schädlichem Tierprotein und die Hormone in der Milch stimulieren die Bildung von Wachstumshormonen (u. a. IGF-1 GH usw.), Insulin und den sogenannten mTORC1-Signalweg im Organismus des Kindes.

Das für jede Säugetierart spezifische Spektrum an Eiweiss und Hormonen dient als „Signalsysystem“, um das Wachstum und das Gewicht der Neugeborenen artspezifisch zu steuern. Ein Kalb verdoppelt sein Geburtsgewicht innerhalb von nur 40 Tagen, ein menschliches Kind innerhalb von 180 Tagen. Daher enthält die Kuhmilch sehr viel mehr biologische Signalstoffe, die das Wachstum beschleunigen. Ernähren wir menschliche Babys, Kinder oder Erwachsene mit Kuhmilch, so setzen wir diese Organismen einer regelrechten Bombe von Wachstumsbeschleunigern aus, die sich physiologisch verheerend auf den betroffenen Organismus auswirken.

Daher ist es sehr einfach zu verstehen, dass Kuhmilch weder für Kleinkinder noch für Erwachsene als Nahrungsmittel geeignet ist. Mit Kuhmilch ernährte Kinder legen übermässig in Grösse und Gewicht zu und neigen dann zur Fettleibigkeit. Im Erwachsenen treffen Eiweiss und Hormone der Kuhmilch auf einen Organismus, der nicht mehr wachen kann. Die Folgen sind verheerend. Der Milchkonsum und der damit verbundene Wachstumsreiz sorgt auch im Erwachsenenalter für Fettleibigkeit. Wenn auf einen ausgewachsenen Organismus ständig die Wachstumssignale von Tierproteinen und Wachstumshormonen treffen, so ist es nicht überraschend, dass nunmehr Krebs entsteht und wächst. Gerade die häufigsten Krebsarten beim Mann (Prostatakrebs) und bei der Frau (Brustkrebs) stehen nachweislich in Verbindung mit Fleisch- und Milchkonsum!

Die Wissenschaftler um Prof. Dr. Bodo Melnik von der Universität Osnabrück beschreiben und erforschen diese Zusammenhänge sehr genau:

Zitat1: „Die erhöhte Versorgung mit Tierproteinen durch eine auf Kuhmilch basierende Kindernahrung im Vergleich mit dem niedrigeren Proteingehalt der menschlichen Milch ist ein sehr gut anerkannter Risikofaktor für Übergewicht im Kindesalter.“

Referenz: http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3317169/

Zitat2: „Während Milch aus der menschlichen Brustdrüse das ideale Nahrungsmittel für Kinder darstellt, um angemessen zu wachsen und den Stoffwechsel speziesspezifisch zu programmieren, kann eine hohe persistierende Signalwirkung durch fortgesetzten Kuhmilchkonsum während der Jugend und des Erwachsenenalters die Zivilisationskrankheiten fördern, die durch mTORC1 gesteuert werden.“

Referenz: http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3725179/

Zitat 3: „Diese Arbeit liefert den Beweis, dass die Entstehung und das Fortschreiten des Prostatakrebses durch Kuhmilch, aber nicht durch menschliche Milch, gefördert wird, indem die Signalwirkung von mTORC1 stimuliert wird.“

Referenz: http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/22891897

Zitat 4: „Die vorgestellte These identifiziert den Konsum von Kuhmilch als Risikofaktor des westlichen Ernährungsstils für Diabetes Typ2.“

Referenz: http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/21251764

Die Wissenschaftler um Koletzko et al. kommen zu den gleichen Ergebnissen und betonen in Ihrer aktuellen Studie aus 2013:

Zitat: „Kuhmilch enthält erhebliche Mengen an Tierprotein und sollte im Kindesalter vermieden werden“

Referenz: http://www.karger.com/Article/Abstract/342533

Ist es nicht ein Skandal ersten Ranges, dass ein Michael Krawinkel in Kenntnis oder in Unkenntnis der oben genannten Studien die Aussage „Milch, Eier, Fleisch und Fisch sind wichtige Ergänzungen“ tätigt und damit offensichtlich fahrlässig oder vorsätzlich bei Kindern erhebliche gesundheitliche Risiken fördert? Warum akzeptiert der Vebu (Vegetarierbund) diesen Skandal?

Ein wichtiger Hinweis zum Schluss:

Die vegane Ernährung der Kinder sollte nicht nur vegan, sondern auch gesund und damit abwechslungsreich sein. Eltern haben deshalb die Pflicht, sich im Interesse ihrer Kinder das kleine, aber notwendige Wissen über gesunde vegane Ernährung anzueignen. Deshalb habe ich hier einige Tipps für Eltern in Form von Links zusammengestellt:

http://www.vegangesund.info/index.php?id=252&L=0

http://www.vegetarismus.ch/heft/2005-1/veganeKinder.htm

http://www.peta.de/web/veganekinder.151.html

http://www.veganbook.info/kategorie/vegane-kinderernaehrung/

Kleine Anmerkung: Der Vebu fällt in letzter Zeit öfters mit seltsamen Aussagen auf. Auf einer Vebu-Seite macht Tim Mälzer Werbung mit der Aussage: „Wenn man ab und zu auf Fleisch verzichtet, schmeckt das nächste Steak doppelt so gut!“ Zufinden hier: http://donnerstag-veggietag.de/