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«Die Grünen in Genf (Schweiz) haben sich jetzt noch eine weitere Voraussetzung einfallen lassen, die Kandidaten erfüllen müssen, um die Öko-Partei in den verschiedenen Parlamenten vertreten zu dürfen. Bei den im kommenden Jahr stattfindenden Wahlen zum Grossen Rat (Kantonsparlament) und Ständerat (bedingt mit dem Bundesrat in Deutschland vergleichbar) bekommen nur solche Kandidaten einen Listenplatz, die im Vorfeld eine Art „Ehrenerklärung“ unterzeichnen. Das hat der Parteikongress der Genfer Grünen am 21. Mai 2022 beschlossen.»

«In der Erklärung heißt es: „Wenn ich in den Grossen Rat gewählt werde, verpflichte ich mich, während dieser Zeit an Plenarsitzungen, Arbeitssitzungen, offiziellen Essen oder anderen Veranstaltungen, zu denen ich in meiner Funktion als Abgeordneter der Grünen gehen muss, mich vegetarisch zu ernähren“. Wie das in der Romandie erscheinende Journal Indépendant des Genevois berichtet, gilt die Erklärung auch für Kandidaten, die ein Amt im Ständerat anstreben bzw. bereits innehaben. Mit anderen Worten, der Verzehr von Fleisch und Wurst in der Öffentlichkeit ist allen Politikern verboten, die auf den Listen der Genfer Grünen kandidieren wollen.»

So weit so gut. Dann schwurbelt Reitschuster:

«Vor allem die Jungen Grünen platzen fast vor Stolz, dass ihre Kantonspartei in Genf sich anschickt, mit diesem Ernährungsdiktat das Weltklima zu retten und das Fortbestehen der Menschheit zu sichern.»

Anmerkung: Reitschuster kritisiert die Grünen aus Genf dafür, dass sie sich (nach meiner Beobachtung) zum ersten Mal dem primären Zweck ihrer Partei gerecht werden und sich konsequent um den Umweltschutz kümmern. Es ist doch irre, wenn grüne Politiker von Umweltschutz und Klimarettung schwurbeln, gleichzeitig aber die umweltschädlichsten und klimaschädlichsten Produkte, also Tierprodukte, verspeisen. Es wäre eher Kritik angebracht, dass man nur das Fleisch weglassen will, aber nicht alle anderen Tierprodukte.

Wenn Reitschuster in diesem Zusammenhang von einem «Ernährungsdiktat» faselt, dann ist das an Absurdität kaum zu übertreffen. Der Konsum von Tierprodukten vernichtet die Umwelt und das Klima, also die Lebensgrundlagen der Menschheit. Es kann doch nicht zur persönlichen Freiheit gehören, die natürlichen Lebensgrundlagen zu vernichten! Die Vernichtung der Lebensgrundlagen ist doch in Tat und Wahrheit ein Verbrechen.

Beim Verbot anderer Verbrechen kommt auch kaum jemand auf die absurde Idee, von einem «Diktat» zu sprechen. Die Verbote, Menschen zu ermorden, Kinder zu missbrauchen und Frauen zu vergewaltigen, bezeichnet deshalb auch niemand mit gesundem Menschenverstand als «Diktate». Warum soll es dann ein «Diktat» sein, wenn man verhindern möchte, die Lebensgrundlagen von Kindern, Frauen und Männern zukünftiger Generationen zu vernichten?

Für mich ist der Beschluss der Grünen in Genf ein Lichtblick, da es offenbar doch noch Grüne gibt, die echten Umweltschutz mit all seinen notwendigen Konsequenzen wirklich umsetzen möchten anstatt – wie sonst üblich – Umweltschutz zu heucheln, um an die Macht zu kommen.

https://reitschuster.de/post/fleischverbot-fuer-gruenen-politiker-in-genf/