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«Jeder vierte deutsche Erwachsene hat laut Statistiken eine Fettleber, die in Zusammenhang mit metabolischen Erkrankungen wie Übergewicht oder Diabetes auftritt – und oft unbemerkt bleibt.»

«Die meisten Patienten mit Fettleber haben sie als Bestandteil einer anderen Erkrankung», sagt er. «Neben Übergewicht oder Diabetes könnten das zum Beispiel auch Bluthochdruck oder eine Fettstoffwechselstörung sein.»

«Gegen eine schwere Lebererkrankung könnten bald Medikamente helfen, seit 2023 ist der Wirkstoff Resmetirom in den USA verfügbar, in Deutschland soll er im Spätsommer 2025 auf den Markt kommen. Allerdings sollen die Medikamente erst dann ansetzen, wenn die Leber entzündet ist.»

«Seinen Lebenswandel zu ändern bedeute, erstens, sein Gewicht zu reduzieren oder das gesunde Gewicht zu halten.» «Zweitens sollte man sich täglich bewegen – mindestens 150 Minuten in der Woche.»

Der Arzt Dumoulin betont: «Die Ernährung spielt eine riesige Rolle.» «Dabei komme es darauf an, auf industriell verarbeitete Lebensmittel wie Fertigmahlzeiten weitestgehend zu verzichten und stattdessen viele gesunde Eiweiße, ungesättigte Fettsäuren sowie Ballaststoffe zu sich zu nehmen und wenige Kohlenhydrate. Süßigkeiten und Snacks sollten nur selten genascht werden. Das heißt konkret: viel Gemüse und Obst. Für eine lebergesunde Ernährung spielen außerdem gesunde Fette und Öle eine Rolle. Statt zu Limonaden und Säften sollten Betroffene zudem lieber zu Wasser, Tee und Kaffee greifen.»

Anmerkung: Kritik an irreführenden Ernährungsempfehlungen

Wie so oft – und auch in diesem Artikel – werden neben einigen wichtigen Fakten leider auch irreführende Halbwahrheiten verbreitet. Besonders widersprüchlich: Es wird empfohlen, Obst und Gemüse zu essen, obwohl diese Lebensmittel vor allem aus Kohlenhydraten bestehen – also genau dem Makronährstoff, den man laut Artikel möglichst meiden sollte.

Tatsächlich sollte man vor allem raffinierten Zucker meiden – etwa in Süssigkeiten und Limonaden –, nicht jedoch die komplexen Kohlenhydrate in Obst und Gemüse. Letztere sind ausgesprochen gesund und bilden die Grundlage einer gesunden Ernährung.

Missverständnisse rund um Eiweissquellen

Ein weiteres Beispiel für Unklarheiten: Was sind eigentlich „gesunde Eiweisse“? Der durchschnittliche Leser – ebenso wie offenbar die Autoren – denkt dabei an Fleisch, Milch oder Eier. Doch wer mit der aktuellen Studienlage vertraut ist, weiss: Tierliches Eiweiss steht mit zahlreichen Gesundheitsrisiken in Verbindung, während pflanzliches Protein nachweislich gesundheitsförderlich ist. Das mag zunächst überraschen, hängt aber mit der Zusammensetzung der Aminosäuren und anderen Begleitstoffen zusammen.

Bereits vor Jahren hat eine Schweizer Studie gezeigt, dass Übergewicht bei Kindern in erster Linie durch den Konsum tierlicher Produkte verursacht wird – das wird einfach ignoriert.

Die eigentliche Ursache: Fehlinformation

Die wachsende Zahl an ernährungsbedingten Gesundheitsproblemen lässt sich im Kern auf ein zentrales Problem zurückführen: Die meisten Menschen haben kaum fundiertes Wissen über Ernährung. Gleichzeitig glauben viele, sich gut auszukennen – weil sie regelmässig durch Presse und Pseudoexperten mit Fehlinformationen überschüttet werden. Ein Beispiel: Die vermeintlich «ausgewogene» Mischkost mit Tierprodukten und das Mantra «alles in Maßen» werden weithin als gesund empfohlen. Doch diese Annahmen sind längst widerlegt.

Die Konsequenz: Eine Gesellschaft, in der chronische Krankheiten zur Normalität geworden sind.

https://www.spiegel.de/gesundheit/ernaehrung/uebergewicht-jedes-dritte-uebergewichtige-kind-hat-auch-schon-eine-fettleber-a-c468a5a3-e007-4a0d-a4ce-68720f838a0a