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«Die pflanzenbetonte Ernährung wird in der Bevölkerung immer beliebter. Zwölf Prozent der Deutschen ernähren sich laut einer repräsentativen Forsa-Studie inzwischen fleischlos. Davon sind Dreiviertel Vegetarier. Ein Drittel verzichtet komplett auf tierische Produkte. Eine neue Studie aus Großbritannien zeigt nun aber: Zumindest Schwangere sollten sich möglichst nicht vegan ernähren oder Mängel anders ausgleichen.»

«Eine neue Studie einer internationalen Forschungsgruppe untersuchte an der Universität Southampton in Großbritannien den Gesundheitszustand werdender Mütter in Ländern, in denen das Einkommen hoch ist. Über 1700 Frauen wurden untersucht und die Forscher stellten fest, dass bei 90 Prozent dieser Frauen Vitamine fehlten, die für eine gesunde Schwangerschaft und das Wohlergehen des ungeborenen Kindes essenziell sind. Die meisten Nährstoffe, die fehlten, waren solche, die vor allem in Fleisch und in Milchprodukten zu finden sind. Dazu gehörten die Vitamine B12, B6 und D, Folsäure (B9) und Riboflavin (B2).»

Anmerkung: Die Studie hat bemerkenswerterweise mit veganer Ernährung überhaupt nichts zu tun, sondern mit dem Vitaminstatus schwangerer Frauen im Allgemeinen. Ich erachte es als eine grobe journalistische Fehlleistung, eine Studie, die sich allgemein mit dem Vitaminstatus von schwangeren Frauen in Industrieländern beschäftigt, zu missbrauchen, den Vitaminmangel dieser wahrscheinlich fast ausschliesslich omnivoren Schwangeren auf eine vegane Ernährung zu schieben. Das ist krasse, gesundheitsgefährdende Manipulation!

In der Studie selbst ist nur einmal von veganer Ernährung die Rede: «Die hohe Prävalenz von Vitaminmangel und die zunehmende Umstellung auf eine pflanzliche Ernährung, in der Vitamin B12 und andere Mikronährstoffe fehlen, werden wahrscheinlich dazu führen, dass sich mehr Frauen für rezeptfreie Nahrungsergänzungsmittel entscheiden.» Selbst dies ist eine reine Vermutung der Autoren ohne Faktengrundlage.

Ich wurde misstrauisch, als im Artikel suggeriert wurde, dass angeblich Folsäure bei den Schwangeren fehlen soll. Denn Folsäure fehlt bei omnivoren Personen, aber nicht bei Veganern, weil Hauptquelle für Folsäure pflanzliche Produkte sind. Deshalb sind Veganer mit Folsäure extrem gut versorgt. Deshalb schaute ich mir die Studie genauer an und fiel aus allen Wolken, als ich feststellte, dass es in dieser Studie gar nicht um vegane Schwangerschaften geht!

Es sei noch erwähnt, dass es in der gesamten Bevölkerung an Vitamin D mangelt, weil die Menschen nicht ausreichend in die Sonne gehen und/oder keine Supplemente nehmen, unabhängig von der Ernährungsform.

Riboflavin und Vitamin B6 sind in pflanzlichen Nahrungsmitteln reichlich enthalten, so dass ein Mangel bei einer abwechslungsreichen, vollwertigen pflanzlichen Ernährung unwahrscheinlich ist.

Veganer sind in der Regel auch gut mit Vitamin B12 versorgt, weil sie es supplementieren. Nur noch die allerdümmsten Veganer haben bei der heutzutage guten Informationslage über dieses Vitamin einen B12-Mangel.

Die grösste Ernährungsorganisation der Welt AND und viele andere Organisationen empfehlen die vegane Ernährung für Schwangere und Kinder, die von der Tierindustrie gesponserte DGE natürlich nicht.

Das Schlimmste auch an diesem Artikel und vielleicht auch an dieser Studie ist (wieder einmal), dass man nur die ausreichende Versorgung mit Nährstoffen im Blick hat, aber die Vermeidung schädlicher Stoffe völlig ignoriert, obwohl dies mindestens genauso wichtig ist, gerade bei Schwangeren! Die neurotoxischen und kanzerogenen Umweltgifte befinden sich ganz überwiegend in Tierprodukten. Auch die ganz natürliche hormonelle Wirkung von Tierprodukten ist mehr als problematisch für Schwangere und Kinder.

https://www.ka-news.de/region/karlsruhe/vitamin-mangel-durch-vegane-ernaehrung-bei-schwangerschaft-forscher-warnen-art-3089356