«Die japanische Insel Okinawa wird auch die “Insel der Hundertjährigen” genannt. Sie ist einer der Orte, an denen diese magische Altersgrenze besonders häufig geknackt wird. Eine besondere Rolle spielt dabei die Ernährungsweise – daraus hat sich die sogenannte Okinawa-Diät entwickelt.»
«Allerdings halten sich auch auf Okinawa offenbar immer weniger Menschen daran: Die Lebenserwartung ist in den letzten Jahren gesunken und in den Altersgruppen bis 60 setzen sich ungesunde westliche Ernährungsweisen immer mehr durch.»
«Die Okinawa-Diät konzentriert sich auf Lebensmittel mit einer niedrigen Kaloriendichte, aber hohem Nährstoffgehalt. Der Fokus liegt auf Gemüse, vor allem Blattgemüse und Wurzelgemüse wie Süßkartoffeln, sowie auf Sojaprodukten, Fisch und Meeresfrüchten.»
«Gemüse macht den größten Teil der Okinawa-Diät aus und liefert wichtige Vitamine, Mineralien und Antioxidantien. Süßkartoffeln sind ein zentraler Bestandteil, da sie reich an Ballaststoffen und komplexen Kohlenhydraten sind, die langanhaltende Energie liefern. Blattgemüse, Gurken, Zucchini und Algen tragen ebenfalls zu einer nährstoffreichen, kalorienarmen Ernährung bei.»
«Sojaprodukte wie Tofu und Miso sind wichtige Bestandteile der Okinawa-Diät, da sie pflanzliches Eiweiß liefern. Sie enthalten zudem Isoflavone, die antioxidative Eigenschaften haben und das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen senken können.»
«Fleisch und Milchprodukte spielen in der Okinawa-Diät nur eine geringe Rolle. Stattdessen werden pflanzliche Proteine bevorzugt, die weniger gesättigte Fette enthalten und dadurch Herz und Kreislauf schonen.»
«Der Zuckerkonsum ist in der Okinawa-Diät stark eingeschränkt. Statt auf stark verarbeitete, zuckerreiche Lebensmittel greift man auf natürlich süße Lebensmittel wie Obst zurück.»
«Die Okinawa-Diät setzt auf gesunde Fette, vor allem aus Fisch, Soja und Nüssen.»
«Neben der Ernährung ist regelmäßige Bewegung ein wichtiger Bestandteil des Okinawa-Lebensstils. Die Kombination aus leichter körperlicher Aktivität, wie etwa Spazierengehen oder Gartenarbeit, und der nährstoffreichen Diät trägt zur allgemeinen Fitness und Langlebigkeit bei.»
Anmerkung: Da Okinawa eine Insel ist, liegt der Fischkonsum auf der Hand. Woher sollten die Menschen denn damals auch wissen, dass Fischkonsum ungesund ist? Dass die Menschen trotz des Fischkonsums sehr alt wurden, zeigt lediglich, dass eine Ernährung mit sehr wenigen ungesunden Nahrungsbestandteilen besser ist als eine westliche Kost mit fast ausschliesslich ungesunden Nahrungsmitteln. Zudem war Fisch früher weniger mit kanzerogenen und neurotoxischen Umweltgiften belastet, so dass der Fischkonsum auch damals weniger schädlich war. Das hat sich aber mittlerweile völlig geändert, seit der Mensch die Meere zu Sondermülldeponien gemacht hat. Interessant für die Ernährungsforschung sind insbesondere die Gemeinsamkeiten der fünf «blauen Zonen», nämlich eine ganz überwiegend vollwertige pflanzliche Ernährungsweise mit Bohnen bzw. Hülsenfrüchten. Da die Ernährungsweisen in den «blauen Zonen» nicht durch ernährungswissenschaftliche Überlegungen entstanden sind, sondern durch die jeweiligen Bedingungen und Gewohnheiten in diesen Regionen, sollte die logische Aufgabe der Ernährungsforschung sein, die Gemeinsamkeiten der Ernährung in den fünf «blauen Zonen» festzustellen und dazu nutzen, mit den aktuellen wissenschaftlichen Studiendaten eine optimale Ernährung anzustreben. Wenn man dies tut, dann kommt man zwangsläufig zu einer vollwertigen rein pflanzlichen Ernährung nach den 7 Regeln.
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