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«Prof. Dr. Franz Mühlbauer lehrte unter anderem Agrar- und Lebensmittelmärkte an der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf.»

Die wichtigsten Aussagen im Interview:

«Meine Datenlage sieht so aus, dass die Gruppe der Menschen, die einen Systemwechsel für dringend notwendig halten, bedauerlicherweise nicht allzu groß ist. Wenn es 15-20 Prozent sind, erscheint mir diese Einschätzung schon recht optimistisch. Die große Masse denkt wohl erst um, wenn die Katastrophe da ist. Aber dann ist es zu spät.»

«Als unbedingt notwendig erachte ich einen radikalen Umbau der Landwirtschaft in Richtung Ökolandbau. In einem neuen gemeinwohlorientieren Ordnungssystem kann diese Umstellung gesetzlich vorgeschrieben werden. Wenn wir weiter auf Freiwilligkeit und auf finanzielle Anreize setzen, passiert diese Umstellung nie.»

«Die Subventionen müssen komplett an Ökoleistungen gekoppelt werden. Der Ökolandbau stellt die Betriebsform dar, die jetzt schon diese Ökoleistungen erbringt. Konventionelle Betriebe haben kein Anrecht auf irgendeine Förderung, weil sie als Gesamtheit die Umwelt belasten.»

«Die Agrarpolitiker bei uns und in der EU sind voll im Griff der Lobbyisten, in diesem Fall der Bauernverbände, befinden. Sie sind gewissermaßen richtig lobbyhörig. Dies sollte niemanden verwundern, weil die Agrarminister weit überwiegend aus dem Bauernverbandsmilieu kamen und kommen.»

«Wir brauchen, um die Klimaziele zu erreichen, nicht nur eine Reduzierung der Tierbestände, sondern ein komplettes Verbot derjenigen Tierhaltungszweige, die sich ausschließlich mit der Fleischproduktion befassen. Konkret meine ich damit in der Hauptsache die Haltung von Mastschweinen und Zuchtsauen, von Mastgeflügel sowie von Mastrindern (Bullen, Ochsen, Färsen).»

«Darüber hinaus darf es aber Subventionen generell nur dann geben, wenn gemeinwohlorientierte Gegenleistungen im Sinne des Klimaschutzes erbracht werden. Davon ist aber die industrielle Tierhaltung nicht nur Lichtjahre entfernt, sondern sie belastet im Gegenteil das Klima.»

«So klafft zwischen der geäußerten Meinung und dem tatsächlichen Kauf- und Konsumverhalten eine riesige Lücke: Von den gut 80 Prozent, die angeben, dass ihnen Regionalität, Tierwohl und ähnliche Qualitätskriterien wichtig sind, vergessen dies mindestens 70 Prozent, wenn sie in den Supermarkt einkaufen gehen. Dort zählt nur noch der billigste Preis.»

«Nach der Wahl wird sich gar nichts ändern – Warum? Die etablierten Partien und ihre Politiker erfüllen keineswegs den Willen des Volkes, sondern den der Lobbyisten, der Bosse der globalen Großkonzerne und der Finanzmarktkapitalisten alias Black Rock und Konsorten. Wir leben in keiner echten Demokratie, sondern in einer Oligarchie der Multimilliardäre und der Lobbyisten, also eher in einer Lobbykratie.»

Anmerkung: Der Mann gefällt mir. Er sagt genau das, was richtig und notwendig ist, unabhängig davon, ob es in einer durchgeknallten Gesellschaft realistisch ist. So halte ich es auch. Ich halte allerdings ein komplettes Verbot der Tierhaltung für richtig und notwendig!

https://www.tierrechte.de/2021/06/14/interview-konventionelle-betriebe-haben-kein-anrecht-auf-irgendeine-foerderung/