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«Die Agrarlobby in der EU verschärft die globale Nahrungsmittelkrise, Getreide sollte nicht vor allem Tiere und Autotanks füttern»

«Es ist zu befürch­ten, dass unter dem Vor­wand des Ukrai­ne-Kriegs wei­te­re Angrif­fe auf das Ziel erfol­gen, die EU-Agrar­po­li­tik end­lich umwelt- und kli­ma­freund­li­cher aus­zu­ge­stal­ten. Dabei brin­gen die­se Vor­schlä­ge kei­ne Lösungs­bei­trä­ge für die glo­ba­le Ernäh­rungs­kri­se und die stei­gen­den Nah­rungs­mit­tel­prei­se, son­dern sind geeig­net, die glo­ba­le Kri­se wei­ter zu verschärfen.»

«Laut einer Stu­die der Hein­rich-Böll-Stif­tung könn­te durch den Weg­fall des EU-Still­le­gungs­ziels die glo­ba­le Getrei­de­pro­duk­ti­on um 0,1 Pro­zent stei­gen, wäh­rend der Ern­te­aus­fall in der Ukrai­ne und der rus­si­sche Han­dels­stopp das glo­bal ver­füg­ba­re Getrei­de um vier Pro­zent redu­ziert. Der Getrei­de­preis wür­de nur um 0,1 Pro­zent ver­rin­gert. Der Ver­zicht auf Flä­chen­still­le­gun­gen kann daher kaum den Ver­lust an Getrei­de­ex­por­ten aus der Ukrai­ne aus­glei­chen, zumal oft mar­gi­na­le Stand­or­te als Brach­flä­chen die­nen, die sich nicht zur Getrei­de­pro­duk­ti­on eignen.»

«62 Pro­zent des euro­päi­schen Getrei­des wer­den als Fut­ter für Schwei­ne, Rin­der und Geflü­gel ver­wen­det. Auch 70 Pro­zent der Ölsaa­ten (wie Son­nen­blu­men­ker­ne) in der EU gehen in die Fut­ter­trö­ge. Cir­ca 20 Pro­zent des euro­päi­schen Getrei­des wan­dert als Bio­treib­stoff in den Tank. Jeden Tag wer­den in Euro­pa 10 000 Ton­nen Wei­zen zu Etha­nol für Autos ver­ar­bei­tet – was 15 Mil­lio­nen Bro­ten ent­spricht. Nur 20 Pro­zent des Getrei­des gehen in Euro­pa in die Lebensmittelproduktion.»

«Liegt uns die glo­ba­le Ernäh­rungs­si­cher­heit wirk­lich am Her­zen, dann soll­ten wir der Erzeu­gung von Lebens­mit­teln für Men­schen Prio­ri­tät ein­räu­men, nicht für Tie­re und Autos. Wir pro­du­zie­ren glo­bal genü­gend Lebens­mit­tel für alle Men­schen, aber die Ver­tei­lung ist unge­recht. Wir schüt­ten den Wei­zen lie­ber in die Trö­ge der Schwei­ne, deren Fleisch nach Chi­na expor­tiert wird. Der Fleisch- und Milch­kon­sum in Euro­pa liegt weit über dem, was als gesun­de Ernäh­rung gel­ten kann. Gleich­zei­tig ver­ur­sacht die­se Pro­duk­ti­ons­wei­se immense Umwelt­kos­ten und Treib­haus­gas­emis­sio­nen und zer­stört natür­li­che Öko­sys­te­me und die Boden­ge­sund­heit.»

«Die glo­ba­le Ernäh­rungs­si­cher­heit hängt von der Natur ab. Die Wie­der­her­stel­lung gesun­der, resi­li­en­ter Agrar-Öko­sys­te­me ist eine wich­ti­ge Vor­aus­set­zung, um die Aus­wir­kun­gen des Kli­ma­wan­dels abzu­fe­dern und viel grö­ße­re künf­ti­ge Ern­te­aus­fäl­le zu ver­mei­den. Die Ern­ten sta­gnie­ren in der EU seit Län­ge­rem – nicht wegen Umwelt­vor­schrif­ten, son­dern durch die Kli­ma­kri­se, den Ver­lust von Bestäu­bern und die Boden­de­gra­die­rung. Wir lösen die Kri­se der Nah­rungs­mit­tel­prei­se nicht, indem wir die Kli­ma- und die Bio­di­ver­si­täts­kri­se ver­schär­fen.»

Anmerkung: Die politischen Entscheidungen europaweit, aber auch weltweit, sind kaum mehr erträglich. Schwachsinn und Absurditäten herrschen vor, weil die Schlechtesten und Unfähigsten in den Regierungen und Behörden sitzen. Dies nennt man Kakistokratie.

https://www.nd-aktuell.de/artikel/1164423.nahrungsmittelkrise-ernaehrt-menschen-nicht-schweine.html