«Sturmvögel auf einer australischen Insel verhungern mit vollem Magen. Sie fressen so viel Plastik, dass sie knirschen.»
«Die Gegend ist Schutzgebiet und UNESCO-Naturerbe. Auf der Insel brüten unter vielen anderen Blassfuss-Sturmtaucher. Obwohl die Insel so abgelegen ist, sind sie extrem mit Plastik belastet. Ihr Gesundheitszustand verschlechtert sich seit Jahren. Keilschwanz-Sturmtaucher und Blassfuss-Sturmtaucher sind die am meisten mit Plastik verschmutzten Vögel der Welt.»
«In den Vogelmägen finden die Forscherinnen und Forscher sehr viel Kunststoff – bis zu 778 Plastikteile in einem einzigen Vogelmagen. Einige sind sogar erkennbar: Legosteine, Flaschenverschlüsse, das Plastikrad eines Spielzeugautos.»
«Manche Küken tragen bis zu 20 Prozent ihres Körpergewichts an Plastik mit sich herum.»
«Die Elterntiere verwechseln die im Wasser treibenden Kunststoffteile mit Beute und füttern damit ihre Küken, die normalerweise Fisch- und Tintenfischstücke bekommen sollten. Sie werden davon nicht satt, sondern verhungern mit vollen Mägen.»
Und wie kommt der Plastikmüll ins Meer? – Ein Beispiel:
«Viele Länder Südostasiens haben ein enormes Müllproblem. Besonders zeigt sich das am Fluss Citarum in Indonesien. Zeitweise ist vor lauter Abfällen kaum Wasser zu sehen. Woher kommt der ganze Dreck?»
«Indonesien gilt nach China als zweitgrößter Verschmutzer der Weltmeere mit Plastikmüll. Viele andere Länder in der Region haben ebenfalls ein riesiges Müllproblem.»
«Einige der Gründe sind ein explodierendes Bevölkerungswachstum und Massentourismus gepaart mit immer mehr Plastikmüll, eine unzureichende Mülltrennung und die vielerorts kaum vorhandene Recycling-Infrastruktur. Hinzu kommt, dass viele Menschen ihren Müll einfach in der Landschaft entsorgen – nicht nur wegen mangelnder Umweltaufklärung, sondern auch wegen einer fehlenden Müllabfuhr.»
«Müll aus Europa geht oft in andere Länder, mittlerweile speziell in Südostasien. 2024 wurden laut Naturschutzbund Deutschland (Nabu) allein aus Deutschland 732.000 Tonnen Plastikabfälle exportiert, mittlerweile in großen Mengen nach Malaysia, Indonesien und Vietnam.»
«Das hat auch damit zu tun, dass die Anwohner wegen des fehlenden Zugangs zu sauberem Trinkwasser auf den Kauf von Wasserflaschen angewiesen sind – von denen viele am Ende wiederum im Fluss enden. Ein Teufelskreis.»