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Interview mit der jungen Mutter Jenny Fischer (Veganerin) von Manuela Pinza, http://www.vgt.ch/vn/vn13-1.pdf Seite 34/35

Bei meinem ersten Aufenthalt im Jahr 2012 in der vegetarisch/veganen Sonnmatt Bergpension in Ebnat Kappel (Berichte VN12-2 und VN12-4, www.vgt.ch/vn) lernte ich die 28-jährige Jenny kennen, die mit ihrem Mann Remo den Betrieb führt. Sie war damals gerade schwanger und am 17. Juli kam dann ihr Mädchen Amina auf die Welt. Im letzten Oktober war ich erneut in der Sonnmatt zu Besuch und erfreut, das hübsche, zufriedene und gesunde Baby zu sehen! Es wirkte sehr aufgeweckt und munter und man hörte es kaum einmal weinen. Im Wissen, dass Jenny sich vegan ernährt, nahm es mich wunder, wie denn ihre Schwangerschaft und die ersten Monaten mit dem Baby verlaufen sind. Es gibt nämlich leider immer noch Leute – auch schlecht informierte, selber ungesund fleisch-essende Ärzte – die behaupten, eine vegane Ernährung sei nicht gesund und berge ein Risiko bei einer Schwangerschaft. Diesen Skeptikern sei folgendes Interview besonders nahegelegt. Die sympathische junge Frau ist von Beruf diplomierte Pflegefachfrau HF und Gesundheitsberaterin. Sie wurde, wie ihre zwei jüngeren Brüder, seit ihrer Kindheit vegetarisch ernährt.

Ihre Mutter war Veganerin, mit Ausnahme von ein paar Jahren während denen sie sich ovo-lakto-vegetarisch ernährte. Jenny hatte ihre Phasen, wo sie ab und zu auswärts Fleisch gegessen hatte. Allerdings niemals Schweinefleisch, denn sie wusste schon damals, wie ungesund speziell dieses Fleisch ist. Zuhause wurde aber immer vegetarisch gegessen und als Jenny auszog, beschloss sie, sich ebenfalls rein vegetarisch zu ernähren, weil sie merkte, dass es ihr einfach besser tat. Zusammen mit ihrem Mann Remo hielt sie sich in Norwegen und Amerika auf, wo sie eine sehr umfassende Ausbildung in natürlichen Heilmethoden, ganzheitlichem Lebensstil, Ernährungslehre, Kräuterkunde und vielem mehr erhielt. Aufgrund der guten Erfahrungen während dieser Ausbildungszeit – die Verpflegung war vollwertig-vegan – beschlossen beide, inskünftig zum grössten Teil vegan zu leben. Sie merkten, dass ihnen eine Ernährung ohne tierisches Eiweiss und tierische Fette gut tat, und sie wollten keinesfalls das Elend in den Massentierhaltungen unterstützen. Die positiven Erfahrungen und ihr profundes Wissen, das sie sich während ihrer gründlichen Ausbildung im In- und Ausland angeeignet haben, gibt das junge Paar nun in seinen Kursen auf der Sonnmatt weiter.

Die Arbeit als Gesundheitsberaterin und Köchin ist interessant und abwechslungsreich und gefällt Jenny sehr. Sie hat auch einen eigenen Garten, wo sie biologisches Gemüse und Beeren anbaut. Daneben findet sie immer wieder Zeit zum Wandern, Velofahren oder Schneeschuhlaufen. Als Jenny schwanger wurde, entschied sie sich, ein natürliches Nahrungsergänzungsmittel einzunehmen. (Synthetische Vitamine oder Brausetabletten wären für sie niemals in Frage gekommen.) Sie war jetzt ja nicht mehr nur für sich allein verantwortlich, sondern auch für ihr werdendes Kind und wollte sicher sein, dass es alles bekam was es brauchte. Selbst die überzeugteste und sachkundigste Veganerin kann mit Zweifeln konfrontiert werden, wenn sie schwanger wird. Gut geplant ist aber auch während der Schwangerschaft eine vegane Ernährung die gesündeste überhaupt – für die Mutter und vor allem auch für das Baby. Denn auch später, wenn das Kind Muttermilch trinkt, profitiert es davon, dass sich seine Mutter vegan ernährt: Es wurde nachgewiesen, dass beim Essen von Fleisch, Fisch und Milchprodukten die über das Tier aufgenommenen Schadstoffe konzentriert weitergegeben werden. Fleisch enthält im Schnitt 14-mal mehr Pestizide als pflanzliche Nahrungsmittel; Milchprodukte enthalten 5,5-mal soviel. Es wurde festgestellt, dass die Muttermilch von Fleischesserinnen um ein Vielfaches mehr mit Schadstoffen belastet ist (100 %) als diejenige von Vegetarierinnen (67 %). Am besten schnitt die Muttermilch von Veganerinnen ab (13 %). So verwundert es nicht, dass die Schwangerschaft von Jenny wunderbar verlief und sie ein kerngesundes Mädchen auf die Welt brachte! Bestimmt hat die ausgewogene, vegane Vollwertkost mit einem grossen Rohkostanteil einiges dazu beigetragen. Ist der Körper nämlich versorgt mit allen wichtigen Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen, treten in der Regel auch keine Störungen oder Krankheiten auf. Damit Jenny und ihre Familie gesund und fit bleibt, ist ihr die Ganzheitlichkeit im Lebensstil ein grosses Anliegen. Deshalb achtet Jenny neben der Ernährung auch auf körperliche Bewegung draussen an der Sonne mit frischer Luft und auf einen gesunden Schlafrhythmus. Als Jennys Schwangerschaft beim Arzt bestätigt wurde, habe er zuerst schon etwas gestutzt, als er erfuhr, dass sie sich vegan ernähre. Dann habe er aber gar nicht viel gesagt. Sie war ja offensichtlich kerngesund und das Baby auch. Amina wies für ihr Alter sogar eine sehr gute Körperspannung auf, hatte reichlich zugenommen und war sehr kräftig. Auch bei den anderen routinemässig durchgeführten Tests schnitt sie sehr gut ab. Dann müsse „das“ (sich vegan zu ernähren) ja gut sein, meinte der Arzt.

Auch bei ihrem letzten Arztbesuch sei er wieder sehr zufrieden gewesen mit dem Gesundheitszustand von Mutter und Kind. Jenny sagt, dass Amina praktisch immer durchschlafe. Sie wundere sich fast selber darüber. Wer hat nicht schon von Eltern gehört, die nächtelang nicht durchschlafen konnten, weil ihr Baby schrie. Eine Zeitlang kam es vor, dass Amina etwas Bauchweh hatte. Jenny achtete dann ganz besonders darauf, was sie ass und fand bald heraus, dass die Beschwerden des Babys besserten oder ganz verschwanden, wenn sie gewisse Kohlarten, Zwiebeln und Knoblauch wegliess. Die Wirkung dieser eher blähenden Gemüsesorten übertrug sich natürlich direkt über die Muttermilch auf das Kind. Jenny ist überzeugt, dass die vegane Ernährung auch für ihr Baby die gesündeste ist. Ich bin sicher, dass Amina im Kreise ihrer Familie weiterhin gesund und kräftig bleiben und sich zu einem aufgeweckten, sensiblen Kind entwickeln wird. Jenny danke ich für das Interview. Wer wissen möchte, was Jenny für ihre Familie und die Gäste in der Pension so alles kocht, erfährt dies in ihrem Kochbuch „Essen fürs Leben – Die cholesterinfreie Vollwert-Küche“. Das Büchlein ist im praktischen Ringformat erhältlich mit vielen Rezepten und Tipps: Im Vorwort werden die Vorteile einer vollwertigen, abwechslungsreichen pflanzlichen Ernährung dargelegt, die frei ist von tierischem Eiweiss und Fett. Zu einer gesunden Ernährung gehört auch, dass man Auszugsmehle und raffinierten Zucker möglichst meiden sollte. Für Jenny ist „die Zubereitung einer gesunden Speise eine der wichtigsten Aufgaben im Leben.

Die Tatsache, dass eine falsche Ernährung krank machen kann, wird von der Medizin und Wissenschaft immer mehr aufgedeckt. Der Zusammenhang zwischen Krankheit und Fehlernährung wird oft nicht in seinem Ausmass wahrgenommen, weil die Zeitspanne zwischen Fehlernährung und dem Auftreten der Erkrankung durchschnittlich zwanzig Jahre beträgt.“ Die Rezepte sind unterteilt in Frühstück, Aufstriche, Saucen, Hauptgerichte und Desserts. Für’s Frühstück kann man z. B. Tofu-Rührei, Dampfnudeln, Waffeln, Knusper-Granola oder leckere Hafer- oder Reismilch für sein Müsli selber herstellen. Liebhaber von Aufstrichen und Saucen finden eine grosse Auswahl an fruchtigen, rezenten oder käsigen Sorten, die vielseitig in der Küche einsetzbar sind. Bei den Hauptgerichten locken unter anderem ein mehrfarbiger Kartoffelstock, Omeletten, Kartoffel-Kürbisrösti, ein Gratin, Lasagne oder Bratlinge. Auch die Desserts tönen vielversprechend: verschiedene Cremes, Sorbets, ein traumhaftes cremiges Nugat-Bananen-Eis, Tiramisu, Kürbiskuchen, Brownies etc. Die Zubereitung ist immer klar und einfach beschrieben und somit gut nachzukochen/backen. Auf den letzten Seiten erfährt man Wissenswertes über Keimlinge oder das Süssen von Speisen. Hier beschreibt Jenny ausführlich die verschiedenen Süssungsmittel und deren Einsatzmöglichkeiten in der Küche. Für Neueinsteiger der vegetarisch-veganen Kochkunst sind eine Reihe pflanzlicher Alternativen für Fleisch, Käse, Eier, Butter, Joghurt etc. aufgelistet. Ein sehr empfehlenswertes Kochbuch. Erhältlich bei (nicht im Buchhandel):

Jenny Fischer
Schwand 258
9642 Ebnat-Kappel

Tel.:  071 993 34 17 
info@bergpension.ch
www.bergpension.ch