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Balou

Diesen Erfahrungsbericht schreibe ich für Hundehalter, die einen Hund mit einer Nierenschwäche oder einem erlittenen Hirnschlag haben, um sie zu ermutigen, ihren Hund vegan zu ernähren.

Balou, unser adoptierter Lhasa Apso, teilt unser Leben seit über 14 Jahren und ist heute 16 Jahre alt.

Vor ein paar Jahren hatte Balou zwei Gesundheitsprobleme zur gleichen Zeit: einen Hirnschlag und eine Nierenschwäche, die bei der Blutprobe anlässlich des Hirnschlags festgestellt wurde. Diese Probleme entstanden als ich Balou noch nicht vegan ernährte.

Balou erlitt einen Hirnschlag, er hielt den Kopf schief und fiel immer wieder um. Seine letzte Stunde schien gekommen zu sein. Die Tierärztin sagte, sie wüsste nicht, ob er sich wieder erholen und normal sein würde, und verschrieb ihm Karsivan. Ich wusste, dass die vegane Ernährung beim Menschen durch die Reinigung der Blutgefässe Hirnschläge verhindern kann und vermutete, dass es sich beim Hund ähnlich verhalten dürfte. Ich entschied mich deshalb nicht länger mit der veganen Ernährung für Hunde zu hadern und stellte Balou sofort auf vegan um.

Anscheinend stand es um Balou nicht gut, denn als wir ein paar Wochen später wegen eines anderen Anliegens in der Tierklinik ankamen, wurden wir von der erstaunten Tierärztin mit folgenden Worten begrüßt: „Lebt er noch?!“ Ich weiss nicht, wie lange die Tierärztin dachte, dass er leben würde, um solch eine Frage zu stellen, aber Balou lebte noch.

Das anlässlich des Hirnschlags erstellte Blutbild zeigte, dass Balou zudem an einer Nierenschwäche litt. Der Kreatininwert soll zwischen 0,3 und 1,4 mg/dl liegen, Balous Wert lag bei 2. Es wurde uns gesagt, es handele sich um eine altersbedingte Nierenschwäche, also um keine Krankheit an sich.

Also wir einige Zeit später Balous geriatrisches Blutbild erneut erstellen ließen stellte sich heraus, dass sein Kreatinin-Wert bei 1,8 lag und sich somit leicht verbessert hatte. Seit der Feststellung seines Kreatinin-Wertes von 2 hatte ich Balou nur noch vegan ernährt und wir sagten in der Klinik, die Verbesserung wäre wohl dem Verzicht auf tierische Produkte zu verdanken. Es wurde uns jedoch stattdessen empfohlen, die vegane Ernährung einzustellen und Royal Canin Renal zu füttern, weil Balou ein protein- und phosphorarmes Futter bräuchte.

Daraufhin habe ich die Protein- und Phosphorwerte der 2 veganen Croquetten, die ich meinen Hunden gebe, im Vergleich zu Royal Canin Renal überprüft:

Produkt                              Protein                   Phosphor

ProVegan                            22,1%                    0,7%

Edgar                                  21,7%                    0,64%

Royal Canin Renal             14%                        0,2%

Der Protein- und Phosphorgehalt der veganen Croquetten ist in der Tat höher.

Aber ändert es etwas, wenn es sich um pflanzliches Protein handelt? Ich wollte Balou weiterhin vegan ernähren, aber war der Proteingehalt der veganen Croquetten nicht zu hoch?

Ziemlich verunsichert habe ich mich an Herrn Dr. Henrich gewandt und ihn um Hilfe gebeten. Herr Dr. Henrich wies mich darauf hin, dass beim Menschen tierisches nicht aber pflanzliches Protein die Niere schädigt und dass es beim Hund nicht viel anders sein dürfte, und er schickte mir einen sehr nützlichen Link zu einem Video von Dr. Michael Greger:

http://nutritionfacts.org/video/how-not-to-die-from-kidney-disease/

Das Video hat mich überzeugt: das vegane Futter würde meinem Balou besser bekommen als Royal Canin Renal. Ich sollte Balou weiter vegan ernähren!

Letztes Jahr habe ich das geriatrische Blutbild zwei Mal zur Kontrolle erstellen lassen: Balou hatte einen Kreatinin-Wert von 1,5 und von 1,6. Das heißt, sein Kreatinin-Wert grenzt nun an den oberen Normalwert!

Zusammenfassend können wir folgendes feststellen:  Vor der Umstellung auf die vegane Ernährung lag Balous Kreatinin-Wert bei 2 und nach der Umstellung ist er erst auf 1,8 gesunken um sich dann bei 1,5-1,6 zu stabilisieren.

Ich möchte bei dieser Gelegenheit Herrn Dr. Henrich noch einmal ganz herzlich für seinen guten ärztlichen Rat und seine moralische Unterstützung danken, denn es ist nicht einfach, gegen den Rat erfahrener Tierärzte seinen Hund vegan zu ernähren, auch wenn man überzeugt ist, dass dies der richtige Weg ist.

Heute wissen wir, dass es richtig war. Balou hat seitdem keinen Hirnschlag mehr erlitten und seine Nierenschwäche hat sich gebessert. Balou trottet und galoppiert mit seinen nun 16 Jahren immer noch und ist körperlich und geistig fit, aufgeweckt und aufmerksam, und vor allem, er genießt sein Leben.

Marika Marcuzzi