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Die meisten Menschen werden mir sicherlich zustimmen, dass die industrielle Tierhaltung eine ganz furchtbare Tierquälerei und damit ein Verbrechen ist. Allerdings ein legales Verbrechen. Die Dokumentation von Dirk Steffens möchte die industrielle Tierhaltung mit ihren Billigpreisen thematisieren und den Menschen eine „Humanisierung“ der Tierausbeutung und einen höheren Preis für Tierprodukte schmackhaft machen.

Die Frage ist aber, ob es überhaupt moralisch zulässig ist, Tiere auch unter bestmöglichen Bedingungen gefangen zu halten, zu mästen, auszubeuten und anschliessend hinzurichten. Letztlich geht es um folgende drei Fragen:

  1. Hat ein ungesunder Gaumenkitzel, ein gesundheitsschädliches Geschmackserlebnis eines Menschen einen moralisch höheren Wert als das Leben eines Tieres?
  2. Hat ein ungesunder Gaumenkitzel, ein gesundheitsschädliches Geschmackserlebnis eines Menschen einen moralisch höheren Wert als das Leben eines verhungernden Kindes?
    (Zur Erinnerung: Täglich sterben ca. 40.000 Kinder an Hunger, während ca. 40 % der weltweit gefangenen Fische, ca. 50 % der weltweiten Getreideernte und ca. 90 % der weltweiten Sojaernte an die „Nutztiere“ der Fleisch- und Milchindustrie verfüttert werden, was zum grossen Teil sogar aus den „Hungerländern“ stammt.)
  3. Hat ein ungesunder Gaumenkitzel, ein gesundheitsschädliches Geschmackserlebnis eines Menschen einen moralisch höheren Wert als Klimaschutz und Umweltschutz?
    (Zur Erinnerung: Der Konsum von Fleisch, Milch und Eiern verursacht mindestens 51 % der weltweiten von Menschen ausgelösten Treibhausgasemissionen und löst somit den Klimawandel bzw. die Klimakatastrophe aus und zerstört damit die Existenzgrundlagen nachfolgender Generationen.)

Bei der Beantwortung der Fragen kann man zu zwei Ergebnissen kommen:

  1. Wenn man zu dem Ergebnis kommt, dass ein profaner Gaumenkitzel es nicht rechtfertigt, Tiere zu ermorden, hungernde Kinder über vorenthaltene Nahrung zu ermorden und die Erde zu ruinieren, dann stellt sich die Frage der „Humanisierung“ von Ausbeutung und Ermordung nicht. Dann kann es NUR um die Beendigung der Verbrechen gehen.
  2. Wenn man allerdings der Meinung bin, dass ein frivoler Gaumenkitzel einen alles überragenden moralischen Stellenwert besitzt, der es sogar rechtfertigt, Tiere und hungernde Kinder zu ermorden und die Lebensgrundlagen nachfolgender Generationen zu ruinieren, dann ist die Vorstellung von der „Humanisierung“ der Verbrechen zwar skurril, aber für viele Menschen erstaunlicherweise bereits ausreichend, das eigene Gewissen mit einer absurden Moralkonstruktion zu beruhigen und zu manipulieren.

Dirk Steffens und das ZDF streben daher offenbar an, die Menschen mit der absurden Moralkonstruktion des „humanen“ Verbrechens zu manipulieren und zu beruhigen, so dass der Konsum von Tierqualprodukten nicht in Frage gestellt und zementiert wird.

http://www.zdf.de/zdfzeit/projekt-huehnerhof-2500-kueken-fuer-dirk-steffens-und-die-macht-der-verbraucher-34220974.html